Symbiotische Gewerbegebiete: Nachhaltige Ansätze, Potentiale für die Strukturwandelregionen sowie Möglichkeiten und Grenzen der Übertragbarkeit auf nutzungsgemischte Quartiere / SymbiotiQ
Ausgangslage
Während Konzepte der industriellen Symbiose – z.B. in der Form einer Nutzung von Abwärme als Input für Produktionsprozesse - heute vor allem in Chemie- und Industrieparks angewendet werden, gibt es bisher kaum umgesetzte Konzepte für Gewerbegebiete. Durch die Heterogenität der Nutzungsformen sind jedoch insbesondere hier Potentiale zu erwarten, während die symbiotische Nutzung von Ressourcen positive Effekte für Umweltschutz und Stadtentwicklung verspricht. Auch stellt sich die Frage, inwieweit symbiotische Gewerbegebiete einen Standortvorteil darstellen können und damit zu einem strukturpolitischen Instrumentarium werden können.
Ziel und Aufgabenstellung
Im Rahmen des Projektes sollen die Potenziale symbiotischer Gewerbegebiete untersucht und auf ihre Eignung zur Aufwertung von Strukturwandelregionen untersucht werden. Während der Fokus hier insbesondere auf der Erfassung des Status Quo von Bestandsgewerbegebieten liegt, soll weiterhin eine theoretische Konzeption für ein symbiotisches Gewerbegebiet erstellt werden. Hierbei werden insbesondere ökologische, ökonomische, planerische und organisatorische Rahmenbedingungen betrachtet.
Um weitere mögliche Potentiale durch die Verknüpfung verschiedenster Nutzungen zu bewerten, soll weiterhin geprüft werden inwiefern die Konzeption auch auf nutzungsgemischte Quartiere übertragbar ist bzw. wie die Anpassung an die veränderten Rahmenbedingungen in diesen aussehen müsste.
Die Ergebnisse des Projektes ermöglichen die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für verschiedene Ebenen zu generieren. Hierbei soll insbesondere auf die vier vom Strukturwandel betroffenen Braunkohlereviere eingegangen und Vorschläge unterbreitet werden, wie durch symbiotisches Gewerbe dort die Standortentwicklung unterstützt werden kann.
Vorgehen
Im Rahmen des Projektes werden die Potentiale symbiotischer Gewerbegebiete zur Entwicklung von Strukturwandelregionen betrachtet. Begonnen wird mit der Bewertung bestehender symbiotischer Ansätze in Gewebegebieten sowie mit einer tiefgehenden Betrachtung der Sektoren und Branchen in den vier deutschen Braunkohlerevieren. Diese Arbeiten bilden die Grundlage für eine Typisierung von Bestandsgewerbegebieten. In den nächsten Schritten wird die theoretische Konzeption eines symbiotischen Gewerbegebietes und die Bewertung daraus entstehender Umwelteffekte vorgenommen sowie eine Analyse bestehender – in diesem Bereich relevanter – wirtschaftlicher, administrativer und planerischer Rahmenbedingungen durchgeführt. Die Ergebnisse werden weiterhin bezüglich ihrer Anwendbarkeit auf symbiotische Beziehungen innerhalb nutzungsgemischter Quartiere bewertet. Abschließend werden die Arbeitsergebnisse im Bereich symbiotischer Gewerbe- und nutzungsgemischter Gebiete sowie die Potentiale für eine Implementierung solcher in den Strukturwandelregionen für Akteure vor Ort auch in Form eines Empfehlungspapiers für die Bundesebene aufbereitet. Das Institut Arbeit und Technik bearbeitet hierbei insbesondere die Betrachtung von Strukturwandelregionen und führt eine Bestandsaufnahme von Gewerbegebieten innerhalb dieser durch.
Konsortium
Das Projekt wird im Auftrag des Umweltbundesamtes und in Kooperation mit der Ökopol GmbH und der Zero Emission GmbH durchgeführt.