Initiative Videobrücke - Daheim und nicht allein! Eine Gemeinschaftsinitiative zur Umsetzung von virtuellen Besuchen nicht nur in Pflegeheimen / VIBRO

Ziel und Aufgabenstellung

Die getroffenen Maßnahmen im Rahmen der Corona-Epidemie haben dazu geführt, dass das gesellschaftliche Leben von allen Bevölkerungsgruppen stark eingeschränkt ist. Die drastischen Maßnahmen zeigen durchaus Wirkung, da die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Viruserkrankung deutlich gesenkt werden konnte. Somit ist davon auszugehen, dass die Maßnahmen noch über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden müssen. Besonders betroffen von dieser Situation sind Bewohnerinnen und Bewohner von stationären Alteneinrichtungen, weil sie einerseits aufgrund ihres hohen Lebensalters zur Hochrisikogruppe zählen und andrerseits durch ein Besuchsverbot jeglichen sozialen Kontakt zur Welt außerhalb der Einrichtung verloren haben. Hierdurch entsteht eine konkrete Gefahr der Vereinsamung und Isolation mit erheblichen Folgen für die körperliche und seelische Gesundheit der älteren Menschen. Zudem sind Menschen ohne eigenen Geräte und digitale Kompetenzen (Nonliner) auch bei vorhandener Ausstattung in den Einrichtungen nicht in der Lage ohne Unterstützung einen Online Kontakt herzustellen. Dies betrifft z.B. die zuhause lebende Ehepartnerin eines Patienten. Auch für diese Menschen müssen Brücken gebaut werden, um ihnen den Kontakt zu Partnern, Verwandten oder Freunden in stationären Einrichtungen zu ermöglichen.

Gleichzeitig stellt die neue Situation auch neue Herausforderungen an das Pflegepersonal: Neben der alltäglichen Versorgung müssen sie den Bedarf an sozialen Kontakten auffangen, verbunden mit weiteren Aufgaben neben einem ohnehin schon sehr hoch getakteten Arbeitspensum.

Vor diesem Hintergrund und aufgrund der dringlichen Situation sind schnelle unbürokratische Lösungen gefordert.

Vorgehen

Ziel der Projektinitiative ist es, Bewohnerinnen und Bewohnern von stationären Pflegeeinrichtungen die Kommunikationen mit Angehörigen und befreundeten Menschen trotz momentanen Besuchsverbots zu ermöglichen. Hierzu werden die beteiligten Pflegeeinrichtungen mit einem entsprechenden Gerät, z.B. einem Tablet PC ausgestattet, dass über das Wlan Netz der Einrichtung oder eine integrierte SIM Karte Webzugang erhält. Die integrierte SIM Karte ermöglicht eine eigenständige Lösung, die nicht auf die technische Infrastruktur der Einrichtung angewiesen ist. Die Kontaktstellen (Apotheken, Seniorenbüros, Quartiersmanager) fungieren als Terminvermittler und halten die Möglichkeit zum Videochat vor. Angehörige haben zwei Möglichkeiten, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern in Kontakt zu treten: Wenn Sie selbst ein Tablet oder Smartphone besitzen können sie über die Kontaktstelle einen Besuchstermin buchen. Wenn Sie keine Geräte besitzen, können Sie zur Kontaktstelle gehen und von dort zu einem ausgemachten Termin per Videochat mit der Bewohnerin oder dem Bewohner kommunizieren.

In beiden Fällen erhält das Pflegeheim über die Kontaktstelle den Termin und muss nur noch dafür sorgen, dass die Bewohnerin oder der Bewohner zum vereinbarten Zeitpunkt mit dem Tablet ausgestattet und die Verbindung hergestellt wird. Die kann je nach Mobilitätsgrad im Zimmer oder in einem separaten Raum geschehen. Nach Beendigung des virtuellen Besuchs muss das Tablet lediglich desinfiziert werden.

Mit dieser Initiative wird der Aufbau einer verlässlichen und einfachen digitalen Lösung zur Förderung der sozialen Teilhabe älterer Menschen angestrebt, die perspektivisch um weitere Elemente erweitert werden kann.

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