Transferkompetenz Krankenhaus / TransKoK

Ziel und Aufgabenstellung

Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen stehen vor der großen Herausforderung der Fachkräftesicherung. Stellen sind schwer zu besetzen und die Teilzeitquote der Beschäftigten ist überdurchschnittlich hoch. Es ist davon auszugehen, dass sich die Lage künftig weiter verschärfen wird. Hinzu kommt, dass der Einzug digitaler Technologien in die betrieblichen Arbeits- und Versorgungsprozesse auch erweiterte und neue Kompetenzen der Beschäftigten erfordert. Dadurch stehen Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen vor der Herausforderung, sowohl eine gezielte Kompetenzbildung ihrer Beschäftigten zu fördern als auch generell neue Konzepte zur Fachkräftesicherung umzusetzen, um Versorgungsqualität, Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten wie auch wirtschaftliche Stabilität nachhaltig sicherstellen zu können. Der Erfolg entsprechender Maßnahmen hängt maßgeblich davon ab, dass entsprechende Strategien gemeinsam von Personalabteilungen, Beschäftigten, Interessenvertretungen und Führungskräften geplant und umgesetzt werden. Insbesondere für kleinere Einrichtungen fehlen jedoch häufig angepasste Transferkonzepte, um die Einrichtungen bei der Umsetzung erfolgreicher Lösungen nachhaltig unterstützen zu können.

Die Projekte TransKoK („Transferkompetenz Krankenhaus“) und TransKAP („Transferkompetenz Altenpflege“) werden im ESF-Bundesprogramm „Fachkräfte sichern – weiter bilden und Gleichstellung fördern“ durchgeführt. Ziel ist es, den bedarfsorientierten Transfer von Angeboten und Maßnahmen bereits erfolgreich durchgeführter und umgesetzter Projekte zur Fachkräftesicherung in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen aus dem ESF-Bundesprogramm zu befördern. Die Einrichtungen werden darin unterstützt, die vorliegenden Konzepte und Instrumente in ihre Einrichtungen zu übertragen. Gleichstellung und die gezielte Förderung lebensphasenorientierter und laufbahnfördernder Personalentwicklung sind zentrale Querschnittsthemen des Vorhabens. Die Rolle des Instituts Arbeit und Technik (IAT), Forschungsschwerpunkt „Arbeit und Wandel“, liegt in der transformativen Begleitforschung der Teilprojekte TransKoK/TransKAP.

Folgende Ziele werden mit dem Vorhaben verfolgt:

Vorgehen

Zunächst werden durch die Analyse mehrerer abgeschlossener und noch laufender Projekte Handlungsansätze, Möglichkeiten und Angebote für die Fachkräftesicherung im Krankenhausbereich (TransKoK) und in Pflegeeinrichtungen (TransKAP) identifiziert. Dies geschieht mittels eines zu entwickelnden Kriterienrasters, mit dem die Zielgruppen, Bedarfe, Instrumente, Methoden und erwartbaren Wirkungen der Angebote erfasst werden.

Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden im nächsten Schritt genutzt, um über die Projekte hinaus Strategien und Instrumente für gezielte Personalentwicklung, laufbahnfördernde und kompetenzbasierte Weiterbildung wie auch die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern weiterentwickeln zu können. Dafür wird in den jeweiligen Projektkonsortien ein sozialpartnerschaftliches Transferkonzept entworfen, welches regional in NRW und Niedersachsen, im TransKoK Projekt zusätzlich in Brandenburg und Sachsen-Anhalt, im TransKAP Projekt zusätzlich in Berlin und Hessen, genutzt wird. Das Bildungsinstitut im Gesundheitswesen (BiG), das Bildungswerk Ver.di Niedersachsen (BW verdi) und das Institut Arbeit und Technik (IAT), Westfälische Hochschule, organisieren den Austausch zwischen den beiden Teilprojekten, um die Produkte und Ansätze wechselseitig und branchenübergreifend nutzen zu können. Leitkriterien der Konzepte sind insbesondere Versorgungsqualität und -gestaltung, Arbeitsqualität, betriebliche Kompetenzentwicklung und Arbeitsprozessgestaltung, betriebliche Fachkräftesicherung, Förderung von Gleichstellung und Integration, Aufbau von Gestaltungskapazitäten für Einrichtungen und betriebliche Interessenvertretungen und überbetriebliche Vernetzung. 

Die Transferkonzepte werden durch Transferworkshops und -qualifizierungen für Schlüsselpersonen sowie durch regionale Transferforen und Informationsveranstaltungen in die Praxis gebracht. Dort erfolgt die betriebliche und überbetriebliche Vermittlung der zuvor erarbeiteten Handlungsansätze und Instrumente. Zielgruppen sind insbesondere Fach- und Führungskräfte, betriebliche Interessenvertretungen sowie Personalverantwortliche in den Einrichtungen. In Zusammenarbeit mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird erarbeitet, wie die zuvor entwickelten Angebote in den Einrichtungen implementiert werden können. In einem iterativen Verfahren wird damit eine zielgerichtete Anpassung der Transferkonzepte ermöglicht. Auf Basis der Transferkonzepte werden überbetriebliche Netzwerke gestärkt, um die Fachkräftesicherung durch Weiterbildung und Gleichstellung zu fördern und zu unterstützen.

Weitere Projekte