Attraktive Arbeitgeber durch bedarfsgerechte Arbeitszeiten –
Praxis und Wissenschaft im Dialog
Pressemitteilung vom 10.10.2023
Redaktion:
Marco Baron
Im historischen Ambiente des Textiltechnikums in Mönchengladbach fand jetzt der erste überbetriebliche Dialog des Projektes „Pflege:Zeit“ statt. Es ging in der Diskussion zwischen Praxis und Wissenschaft um die Frage, wie Arbeitgeberattraktivität durch bedarfsgerechte Arbeitszeitgestaltung ausgebaut werden kann.
Eine der größten Herausforderungen in der Pflege liegt in der Sicherstellung ihrer personellen Basis. Das Projekt ist ein Förderprojekt des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA). Ausgehend von Recherchen und Lernreisen zu praktizierten Arbeitszeitmodellen werden in dem Projekt mit und für die Mitarbeitenden innovative Lösungen zur Arbeitszeitgestaltung in der stationären Altenpflege entwickelt und in Experimentierräumen erprobt. Neben dem Projektkoordinator, der MA&T Sell & Partner GmbH (MA&T) aus Würselen, arbeiten in dem Projekt das Institut Arbeit und Technik (IAT/ Westfälische Hochschule) aus Gelsenkirchen und als Praxispartner die Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach mit dem Altenheim Hardterbroich mit.
In der Präsentation von Denise Becka vom IAT zu zentralen Ergebnissen der Pflegepotenzialstudie „Ich pflege wieder, wenn…“ wurde die große Bedeutung einer mitarbeiterorientierten Arbeitszeitgestaltung für die notwendige Steigerung des Arbeitszeitvolumens mit empirischen Belegen untermauert.
Im Anschluss wurden Herausforderungen und Beispiele aus der Praxis zur Verbesserung der Attraktivität des Pflegeberufs durch flexible Arbeitszeitgestaltung vorgestellt. Neben mehr Druck aus der Praxis sei auch die Eigeninitiative der Unternehmen gefragt. Ein entscheidender Schlüssel für das Halten und Gewinnen von Fachkräften sei eine an den Lebenslagen und Bedürfnissen der Mitarbeitenden ausgerichtete Arbeitszeitgestaltung. Denn es gäbe kein Arbeitszeitmodell, dass für alle passe. Die Schaffung eines Fundaments für eine familienfreundliche Unternehmenskultur, die sich auch in der Führungskultur niederschlagen müsse, sei ein zentraler Erfolgsfaktor für die Umsetzung von Angeboten zur Arbeitszeitflexibilisierung. Langfristig bieten flexible Arbeitszeiten aber nur dann eine Chance für Betriebe und Beschäftigte, wenn die Grenzen der Leistungsfähigkeit der Beschäftigten berücksichtigen werden. In diesem Sinne müssen „gute“ flexible Zeitmodelle auch die Erkenntnisse zu gesundheitlichen Aspekten der Arbeitszeitgestaltung berücksichtigen.
Weitere Informationen: https://www.mat-gmbh.de/pflegezeit.html
Für weitere Fragen stehen Ihnen zur Verfügung:
Denise Becka(Arbeit & Wandel)
Michaela Evans-Borchers(Arbeit & Wandel)
Laura Schröer(Arbeit & Wandel, Lifelong Learning)
Silke Völz(Arbeit & Wandel)