Mid-Life-Learner an die Hochschulen

Internationaler Workshop am IAT diskutierte Herausforderungen und Rahmenbedingungen

Pressemitteilung vom 14.05.2012
Redaktion: 83

Lebenslanges Lernen für Menschen in mittlerem Lebensalter und ihre Möglichkeiten an Hochschulen standen im Mittelpunkt eines internationalen Workshops am Institut Arbeit und Technik (IAT/ Westfälische Hochschule) im Wissenschaftspark Gelsenkirchen. Im Rahmen des europäischen Projektes „THEMP“ Tertiary Lifelong Learning for People in Mid-life / THEMP” diskutierten die Projektpartner – Wissenschaftler und Praktiker aus sieben europäischen Ländern – über die Einbeziehung dieser Altersgruppe in die tertiäre Bildung als eine der wichtigsten Herausforderungen der Bildungs- und Ausbildungssysteme.

Unterstrichen wurde in den Präsentationen sowie in den anschließenden Diskussionen die Bedeutung des lebenslangen Lernens insbesondere für Personen ab 40 Jahren. Denn sie – in der Mitte des Lebens stehend – werden im Arbeitsmarkt zunehmend ausgegrenzt. Ab dem 50. Lebensjahr sinken die Erwerbsquoten merklich. Leider gehen die Aktivitäten für das Lebenslange Lernen (LLL) ebenfalls ab diesem Zeitraum zurück, zeigte die Diskussion. Wichtigste Herausforderung der alternden europäischen Gesellschaften sei es, deren Fähigkeiten und Ressourcen auszubauen, um sie vor sozialen Risiken zu schützen.

Den Hochschulen komme im Sinne einer integrativen und flexiblen Bildung eine Schlüsselrolle zu. Hochschulen sollten für diese Zielgruppe geöffnet werden. Es müssen flexible Wege von der Berufsausbildung (incl. der Berufserfahrung) hin zu höherer Bildung entwickelt werden. Flexibel müssten die Lernsysteme auch hinsichtlich einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie in der Anpassung ihrer didaktischen Methoden für Ältere werden.

„Die Rahmenbedingungen für die Öffnung und Einbeziehung der Hochschulen für die neuen Zielgruppen in Deutschland haben sich in letzter Zeit verbessert“, stellt dier IAT-Bildungsforscher Fikret Öz fest. „Wie die internationalen Vergleichsanalysen im Rahmen des Projektes zeigen, existiert in Deutschland aber ein großer Nachholbedarf“. Studium ohne Abitur, berufsbegleitendes Studium sowie Anerkennung von Berufserfahrungen für einen Hochschulzugang werden hierzulande zwar zunehmend diskutiert, sie bleiben aber weiter hinter den Möglichkeiten zurück. Beispielsweise in Großbritannien seien solche Programme weit entwickelt, und die Hochschulen sind wichtige Akteure auf dem Weiterbildungsmarkt. „In Bezug auf lebenslanges Lernen können die Hochschulen vielmehr tun, aber es mangelt an der Implementation lebenslangen Lernen“, kritisiert Öz.

Für weitere Fragen steht Ihnen zur Verfügung:

Fikret Öz(Arbeit & Wandel, Lifelong Learning)