IAT veröffentlicht Landkarte Telemedizin
Orientierungshilfe für alle Akteure des Gesundheitswesens
Pressemitteilung vom 09.06.2010
Redaktion:
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Einen Überblick über die bislang vorhandenen telemedizinischen Services und Modellprojekte in Deutschland liefert die Landkarte Telemedizin des Instituts Arbeit und Technik (IAT) der Fachhochschule Gelsenkirchen. Mehr als 240 Projekte aus dem Bereich Telemedizin und Ambient Assisted Living (AAL) in mehr als 100 Städten und Kommunen werden aufgeführt; von der Kardiologie bis zur Zahnmedizin lassen sich Projekte zur Fernüberwachung und Fernberatung für verschiedene Patientengruppen finden.
Die Landkarte ist ein Teilvorhaben des vom BMBF geförderten Verbundprojektes E-Health@Home, in dessen Rahmen das IAT schwerpunktmäßig die Bedingungen und Trends sowie Restriktionen und Chancen von Telemedizin untersucht. Dabei wird insbesondere nach den telemedizinischen Modellen gesucht, die sich bewährt und nachweislich zu mehr Qualität und mehr Wirtschaftlichkeit in Behandlung und Versorgung geführt haben. Allerdings werden auch gescheiterte Modelle in die Untersuchungen mit einbezogen, um deren Fehler in Zukunft vermeiden zu können. Im weiteren Verlauf des Projektes (Laufzeit bis 08-2011) sollen Best-Practice Lösungen identifiziert werden, darüber hinaus soll die interaktive Landkarte als Orientierungshilfe für alle Akteure des Gesundheitswesens dienlich sein.
Innovative Telemedizin und die Möglichkeiten der Fernüberwachung von Vitalparametern eröffnen gerade in der Behandlung chronischer Krankheiten neue Möglichkeiten, wie die IAT-Projektmitarbeiter PD Dr. Josef Hilbert, Wolfgang Paulus, Sascha Romanowski und Christoph Bräutigam feststellen. Auch in ländlichen Regionen, wo zum Teil bereits heute ein Mangel an Praktischen Ärzten droht, könne Telemedizin dazu beitragen, Lücken in der medizinischen Versorgung zu schließen. Außerdem lassen sich Kosten sparen: Allein bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnten die jährlichen Kosten durch flächendeckende telekardiologische Anwendungen um mindestens ein Drittel gesenkt werden, rechnet die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin. Darüber hinaus eröffneten sich für Deutschland als einem der Innovationsführer in der Medizintechnik große wirtschaftliche Potentiale: Für telemedizinische Systeme werde ein Wachstum des globalen Marktes von 4,8 Milliarden US-Dollar (2006) auf 13,9 Milliarden US-Dollar bis ins Jahr 20121 prognostiziert.
Für weitere Fragen stehen Ihnen zur Verfügung:
Josef Hilbert(Gesundheitswirtschaft & Lebensqualität, Gemeinsame Versorgung im Ruhrgebiet)