Neue Geschäftsmodelle an der Schnittstelle von digitaler und materieller Produktion - Synergien aus der Zusammenarbeit von Designunternehmen und Handwerksbetrieben / DigiMat

Ziel und Aufgabenstellung

Neue Themen wie 3D Drucken, Internet der Dinge oder Industrie 4.0. weisen darauf hin, dass digital basierte Geschäftsmodelle nun auch die Welt der materiellen Produktion erreichen. Die Herausforderung besteht darin, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, die es vor allem kleinen und mittleren Unternehmen ermöglichen, diese neuen Technologien für Innovationen und die Erschließung von neuen Märkten zu nutzen. Das dreijährige Projekt DigiMat (Sep.2016 – Aug. 2019) unter Einsatz von Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 2014-2020 „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“ zielt darauf ab innovative Geschäftsmodelle an der Schnittstelle zwischen digitaler und materieller Produktion zu entwickeln, diese zu erproben und für interessierte Unternehmen und weitere Wirtschaftszweige zugänglich zu machen.

In diesem Projekt steht somit die Frage im Mittelpunkt, wie das in der Designwirtschaft bereits vorhandene Potenzial digital basierter Geschäftsmodelle im Zusammenspiel mit dem Anwendermarkt Handwerk weiterentwickelt und mobilisiert werden kann. Kreativunternehmen und Handwerksbetriebe arbeiten hierzu in unterschiedlichen Stadien der Ideenfindung, des Designprozesses und der konkreten Erprobung der Produktion zusammen, um neue, auf individuelle Kundenwünsche zugeschnittene Produkte zu erproben. Zu diesem Zweck werden beide im Projekt beteiligte Partner, das Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen und die Folkwang Universität der Künste in Essen, nationale und internationale Erfahrungen sowie Erfahrungen aus benachbarten Handlungsfeldern so aufbereiten, dass neue Geschäftsfelder für Unternehmen des Designs an der Schnittstelle zum Handwerk nutzbar gemacht werden können. Methodisch verfolgt das Projekt einen iterativen Prozess, in dem Erkenntnisse und Konzepte früh mit Unternehmen aus der Designwirtschaft und dem Handwerk rückgekoppelt werden, bevor sie in eine reale Erprobungsphase münden. In dieser findet ein stetiger Prozess des Austausches und gegenseitigen Lernens statt. Am Ende des Projekts sollen 1-2 marktfähige, praxisorientierte Geschäftsmodelle zur Verfügung stehen, die es interessierten Unternehmen ermöglichen, sich professionell und nachhaltig an dieser Schnittstelle zu positionieren.

Vorgehen

Das geplante Vorhaben soll wie folgt, umgesetzt werden:

Desk Research (AP1) beinhaltet die Recherche, Analyse und Nutzbarmachung bereits vorhandener Geschäftsmodelle. Die Geschäftsmodelle werden sowohl im Inland als auch im Ausland recherchiert, in Frage kommen u.a. Fablabs, Maker Spaces, Repair Cafés, Co-working Spaces etc.

Lernen von Anderen (AP2) beinhaltet 12 – 15 Experteninterviews in 5 Ländern sowie die Bewertung dieser vor dem Hintergrund der nordrhein-westfälischen Rahmenbedingungen.

Bedarfs- und Potenzialanalysen (AP3) zielen auf dieAuswertung von (Fall-)Studien zum Potenzial von Design sowie die Auswertung von Analysen und Studien zu den Einschätzungen und Bedarfen von verschiedenen Handwerksunternehmen bzw. von Fachverbänden mit Blick auf Digitalisierungsprozesse.

Des Weiteren werden in Fokussierten Gruppengesprächen (AP4) drei ermittelte Geschäftsmodelle aufbereitet, um diese Handwerks- und Designunternehmen zu präsentieren und mit ihnen zu diskutieren.

In (AP5) werden bis zu 20 klein und mittlere Unternehmen aktiviert, die Interesse daran haben die ausgesuchten Geschäftsmodelle zu erproben (AP6), um deren Erfahrungswerte bei der darauffolgenden Konzeption „neuer“ Geschäftsmodelle (AP7) einfließen zu lassen.

Die Ergebnisse und Erfahrungen (AP8) aus dem Projekt werden in acht Veranstaltungen für Handwerksbetriebe und Designunternehmen in 8 Regionen Nordrhein-Westfalens mit den Handwerkskammern sowie unter Nutzbarmachung weiterer Multiplikatoren (Intermediäre, Verbände) Interessenten zur Verfügung gestellt.

 

Kontakt: Judith Terstriep, terstriep@iat.eu; Maria Rabadjieva, rabadjieva@iat.eu

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