Arbeit der Zukunft und Digitalisierung:

IAT-Studie beleuchtet Herausforderungen für betriebliche Interessenvertretungen in der Altenpflege

Pressemitteilung vom 10.10.2020
Redaktion: Claudia Braczko

Die Altenpflege ist systemrelevant, nicht nur in der Corona-Pandemie. Gleichzeitig stehen die Branche, ihre Fach- und Führungskräfte sowie die betrieblichen Mitbestimmungsakteure vor enormen Transformationsaufgaben. Der Fachkräftemangel erfordert, dass zeitnah mehr Menschen für die Arbeit gewonnen werden, die Beschäftigten entlastet und die Versorgungsqualität perspektivisch über einheitliche Personalbemessungsverfahren sichergestellt wird. Die Nutzung digitaler Technik wird in diesem Zusammenhang als eine Option gesehen, neue Personal- und Qualifikationsmixe mit innovativen Modellen technisch gestützter Arbeitsorganisation zu verknüpfen.

Und auch aktuelle politische Gesetzesinitiativen, Förderprogramme und der Bedeutungsgewinn digitaler Technik im Zuge der Corona-Pandemie liefern Evidenz dafür, dass die Zukunft der Arbeit in der Altenpflege digitaler sein wird. Während jedoch Gestaltungsherausforderungen für „Gute Arbeit“ im digitalen Wandel der Krankenhäuser arbeitspolitisch bereits auf der Tagesordnung stehen, werden die Implikationen der Digitalisierung für Aneignungs- und Gestaltungsstrategien der Beschäftigten und ihrer betrieblichen Interessenvertretungen in der Altenpflege derzeit eher ausgeblendet.

Im Rahmen der diesjährigen LABOR.A 2020 (7.Oktober 2020) stellte Christine Ludwig, Wissenschaftlerin im Forschungsschwerpunkt „Arbeit und Wandel“ des Instituts Arbeit und Technik /IAT/Westfälische Hochschule) in Berlin eine IAT-Studie zum Thema Digitalisierung und Mitbestimmung in der Altenpflege vor. Sie basiert auf einer Online-Befragung von gewählten Interessenvertreter*innen. Zentrale Ergebnisse der Studie sind:

„Die betrieblichen Interessenvertretungen in der Altenpflege sollten sich die Chance, bei der digitalen Transformation mitzubestimmen, nicht entgehen lassen.“, meint Christine Ludwig. „Wenn sie sich frühzeitig einbringen, können sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen die Grundlage dafür schaffen, dass die Lösungen bedarfsgerecht, passgenau und an den Nutzer*innen orientiert sind. Nur so bringt Digitalisierung eine echte Entlastung in der Arbeit und eine Verbesserung der Versorgung für die Pflegebedürftigen.“

Das Bild zeigt die IAT Wissenschaftlerin Christine Ludwig, die bei der Labor.A 2020 Digital
Christine Ludwig vom IAT referierte auf der Labor.A 2020 über Herausforderungen für betriebliche Interessenvertretungen in der Altenpflege. Foto: HBS/Gerngross & Glowinski
Das Bild zeigt ein Diagramm mit einer Übersicht der Themenfelder für die konkreten Betriebs- oder Dienstvereinbarungen in einer Einrichtung.
Themenfelder für die konkreten Betriebs- oder Dienstvereinbarungen in der Einrichtung

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Publikation zum Thema:

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2020

2020:  

Mitbestimmte Digitalisierung in der Altenpflege? Erhebung betrieblicher Mitbestimmungspraktiken und künftiger Herausforderungen aus Perspektive betrieblicher Interessenvertretungen

Zitation:  

Ludwig, C., Öz, F., Evans, M. & Hecken, L. (2020): Mitbestimmte Digitalisierung in der Altenpflege? Erhebung betrieblicher Mitbestimmungspraktiken und künftiger Herausforderungen aus Perspektive betrieblicher Interessenvertretungen. IAT discussion paper, 2020 (05). Gelsenkirchen: Institut Arbeit und Technik.

Dokumententyp:  

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