Aktives und gesundes Altern in Deutschland und Südkorea
IAT organisiert Koordinierungsworkshop in Südkorea
Pressemitteilung vom 02.10.2013
Redaktion:
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Das Institut Arbeit und Technik (IAT/Westfälische Hochschule) kooperiert seit mehreren Jahren mit unterschiedlichen Partnern aus Südkorea im Themenfeld „Altern und demografischer Wandel“. In diesem Zusammenhang organisierte das IAT einen Koordinierungsworkshop in Seoul am 7. und 8. Oktober 2013.
„Sowohl in Deutschland als auch in Südkorea wird der Haushalt als Gesundheitsstandort in naher Zukunft immer wichtiger“, weiß der Gesundheitsökonom Peter Enste, der am IAT zusammen mit Prof. Dr. Yeung Ja Yang von der Kyungnam University die Korea-Kooperation organisiert. Anwendungen aus dem Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) können hervorragend eingesetzt werden, um Menschen ein möglichst langes und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen (AAL und E-Health); gleichzeitig lassen sie sich auch in gesundheitsbezogene Angebote aus den Bereichen Prävention, Gesundheitsförderung und Wellness integrieren. Bislang sind die Angebote allerdings in beiden Ländern noch nicht weit verbreitet. Gerade bei der Zielgruppe der älteren Menschen fehlt die breite Akzeptanz: Es mangelt an Technikerfahrung und die Preise sind zu hoch; auf Seiten der Anbieter fehlen Informationen über die Bedürfnisse der Zielgruppe.
Weiteres Forschungsthema sind „soziale Ungleichheiten“: Während in Deutschland die ältere Bevölkerung eine geringere Armutsquote aufweist als die Gesamtbevölkerung, sieht die Situation in Korea anders aus: Die Armutsquote der älteren Menschen ist hier mehr als doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung. In beiden Ländern ist zudem ein starker Zusammenhang zwischen Einkommen und Bildung auf der einen Seite und Gesundheitszustand auf der anderen Seite auszumachen.
Prävention ist in beiden Ländern in der Diskussion: Obwohl Alter nicht zwangsläufig mit Krankheit gleichzusetzen ist, steigt mit wachsendem Lebensalter die Wahrscheinlichkeit, an einer oder mehreren Erkrankungen zu leiden. Um die Phase chronischer Krankheiten in Zukunft deutlich zu verringern, sind Prävention und Gesundheitsförderung für Personen im höheren Lebensalter darauf ausgerichtet, Krankheiten und Funktionseinschränkungen zu vermeiden, Unabhängigkeit und aktive Lebensgestaltung zu erreichen und ein dementsprechendes Unterstützungssystem auszubauen.
Bei dem Workshop in Korea konnten bisherige Kooperationen intensiviert und um weitere themenrelevante Akteure erweitert werden. Im Sinne eines „Voneinander Lernens“ wurden Erfolgsfaktoren, aber auch „Stolpersteine“ länderübergreifend identifiziert und nach gemeinsamen Lösungskonzepten für vergleichbare Herausforderungen gesucht.