Praxis-Wissenschafts-Dialog zur Finanzwirtschaft
Zwischen regionaler Konzentration und dezentraler Versorgung
Pressemitteilung vom 20.06.2012
Redaktion:
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Um das Spannungsverhältnis zwischen im Raum konzentrierten Wertschöpfungsketten und eher dezentral verteilten wirtschaftlichen Aktivitäten mit Fokus auf die Finanzwirtschaft ging es beim Praxis-Wissenschaft-Dialog am 19. Juni 2012 im Institut Arbeit und Technik. Als unstrittig galt bei den Experten aus Praxis und Wissenschat, dass Raum relevant für die Finanzwirtschaft ist: Räumliche Nähe ist besonders für die Übertragung von weichen und vertraulichen Informationen relevant und führt dazu, dass sich Teile der Finanzwirtschaft in Finanzzentren konzentrieren. Bedingt aber auch die Dezentralität des „normalen“ Bankengeschäfts, da hier Nähe zum Kunden relevant ist. Wie die Verbindungen zwischen den Finanzzentren und der Finanzwirtschaft vor Ort konkret ausgestaltet sind und welche Spannungsverhältnisse zwischen zentraler Leistungserstellung und Entscheidungskompetenz vor Ort sich ergeben, bleiben spannende näher zu beleuchtende Fragen. Gut belegbar ist, dass die regionalorientierten Banken in Deutschland (vor allem Sparkassen und Genossenschaftsbanken) die kreditwirtschaftliche Versorgung der realen Wirtschaft während der Krise sichergestellt haben. Vor den Hintergrund unterschiedlicher nationalstaatlicher Finanz- und Wirtschaftssysteme ist jedoch unklar, ob regionale Banken auch in anderen Ländern stabilisierend wirken.
Einblicke in die Veranstaltung in Wort und Bild:
BEGRÜßUNG & EINFÜHRUNG
PD Dr. Josef Hilbert, Geschäftsführender Direktor des Instituts Arbeit und Technik (IAT)
Klaus Krummrich, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Wissenschaftsförderung der Sparkassen-Finanzgruppe e.V., Bonn
Vortrag: Regional- versus internationalorientierte Finanzintermediation – Dr. Stefan Gärtner, Leiter des Forschungsbereichs RAUMKAPITAL, IAT
FINANZDISTRIKTE UND REGIONALE VERSORGUNG
Vortrag: Funktionsweisen regionaler Bankenmärkte am Beispiel der Sparkasse Gelsenkirchen – Bernhard Lukas, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Gelsenkirchen
Vortrag: Funktionsweisen von Finanzdistrikten am Beispiel des Finanzplatzes Luxemburg – Dr. Sabine Dörry, Department of Geography and Development CEPS, Luxemburg
Diskussionsimpuls – Prof. Dr. Matthias Kiese, Lehrstuhl für Stadt- und Regionalökonomie der Ruhr-Universität Bochum
WISSEN IN DER FINANZWIRTSCHAFT
Vortrag: Der Verbund: Soziales Wissen im Finanzmarkt leben – Dr. Patrick Steinpaß, Chefvolkswirt des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), Berlin
Vortrag: Finanzwirtschaft, Wissen und Raum – Franz Flögel, RAUMKAPITAL, IAT
Diskussionsimpuls- Dr. Arno Brandt, Leiter Regionalwirtschaft der NORD/LB, Hannover
RAUM UND FINANZWIRTSCHAFT
Vortrag: Die aktuelle Finanzkrise aus geographischer Perspektive, Prof. Dr. Britta Klagge, Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Regionalforschung, Universität Osnabrück
Vortrag: Risikokapital und Raum – Prof. Dr. Hans-Martin Zademach, Professur für Wirtschaftsgeographie, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
PODIUMSDISKUSSION
Impuls: Wirkungen regionaler und internationaler Finanzintermediation
Podium
Franz-Josef Arndt, Geschäftsführer Bankenvereinigung NRW e.V., Düsseldorf
Dr. Werner Biehl, Direktor beim Rheinischen Sparkassen- und Giroverband
Dr. Stefan Gärtner, IAT
Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard H. Schmidt, Wilhelm-Merton-Professur für internationales Bank- und Finanzwesen, Goethe-Universität Frankfurt
Klaus Krummrich, Wissenschaftsförderung der Sparkassen-Finanzgruppe e.V., Bonn
Schlusswort – PD Dr. Dieter Rehfeld, Direktor des Forschungsschwerpunktes Innovation, Raum & Kultur, IAT
Moderation der Veranstaltung: Caspar Dohmen, Süddeutsche Zeitung
Wir bedanken uns bei der Wissenschaftsförderung der Sparkassen-Finanzgruppen e.V. für die Unterstützung.
Vorträge zum Download:
Regional- versus internationalorientierte Finanzintermediation
Funktionsweisen von Finanzdistrikten am Beispiel des Finanzplatzes Luxemburg
Finanzwirtschaft, Wissen und Raum
Die aktuelle Finanzkrise aus geographischer Perspektive