Klinikwirtschaft NRW: Vielfalt, Verlässlichkeit und Bedarfsorientierung
IAT stellt Ergebnisse des Innovationspanels beim Gesundheitskongress des Westens vor
Die Krankenhäuser in NRW stellen im Modernisierungsprozess zunehmend Patientenorientierung, Wirtschaftlichkeit und berufsgruppenübergreifende Prozessorganisation in den Mittelpunkt. Sie haben damit eine erhebliche Bedeutung für eine patientenorientierte Gesundheitsversorgung. Das zeigt das „Innovationspanel.Klinikwirtschaft.NRW“, das heute (14. März 2012) auf dem Gesundheitskongress des Westens in Köln vorgestellt wird.
Das Institut Arbeit und Technik (IAT /Westfälische Hochschule), das Deutsche Krankenhaus Institut (Düsseldorf) und das ZIG – Zentrum für Innovation in der Gesundheitswirtschaft Ostwestfalen-Lippe haben die Kliniken in Nordrhein-Westfalen unter die Lupe genommen um festzustellen, wie erfolgreich und innovativ sie sind. Zentrale Modernisierungsfelder der Krankenhäuser sind das Mitwirken an neuen Versorgungslösungen, die Präsenz der Einrichtungen als vertrauenswürdiger Gesundheitsdienstleister im Quartier, ein optimiertes Aufnahme- und Überleitungsmanagement ebenso wie neue Lösungen in der Versorgung geriatrischer Patienten, der Ausbau der Frührehabilitation sowie Angebote der häuslichen Versorgung.
Die Ergebnisse des Innovationspanels zeigen, dass eine strukturierte Patientenüberleitung als Schlüssel für mehr Versorgungskontinuität eine bedeutende Zukunftsaufgabe der Krankenhäuser in NRW ist: 34,1 Prozent der befragten Krankenhäuser haben bislang nur mit wenigen Altenheimen ein abgestimmtes Patientenüberleitungsmanagement etabliert. Auch deuten die Ergebnisse eine strategische Neuorientierung der Krankenhäuser derart an, dass IT-Einsatz und standardisierte Behandlungspfade durch individuelles Case-Management, Konzepte neuer Arbeitsteilung und innovative Personalkonzepte ergänzt werden.
Weder lässt sich in NRW bislang eine umgreifende „Privatisierungswelle“ noch ein „Kran-kenhaussterben“ in der Fläche beobachten, stellt die IAT-Wissenschaftlerin Michaela Evans fest. „Erfolgreiche Krankenhäuser schaffen und sichern Vertrauen – für Patienten, Angehörige und die eigenen Mitarbeiter“. Für die Konzeption „erfolgreicher Krankenhäuser“ seien deswegen nicht allein betriebswirtschaftliche Ergebnisse der Einrichtungen zu berücksichtigen. Wirtschaftlichkeit sei vielmehr das Ergebnis erfolgreicher Maßnahmen zur Verbesserung der Patienten- und Mitarbeiterorientierung, der berufsgruppenübergreifenden Prozessreorganisation und neuer Versorgungslösungen. Hier zeigen die Ergebnisse des „Innovationspanels.Klinikwirtschaft.NRW“ die Stabilität, Verlässlichkeit und Vielfalt der Modernisierungsaktivitäten der Krankenhäuser in der Fläche. Eine entscheidende Rolle spielen hierbei die spezifischen Träger- und Verbundstrukturen in Nordrhein-Westfalen.