Industriebrachen begrünen, Bioenergie ernten
IAT, RAG Immobilien und Kipar-Landschaftsarchitekten starten Pilotprojekt „Bio-Energie-Parklandschaft Ruhr“
Pressemitteilung vom 16.03.2010
Redaktion:
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Ökologie kann sogar in der alten Industrieregion Ruhrgebiet zum Standortfaktor werden. Das ist Ziel eines Pilotprojektes, das das Institut Arbeit und Technik (IAT / Fachhochschule Gelsenkirchen) zusammen mit dem renommierten Landschaftsarchitekten Prof. Dr. Andreas Kipar und der RAG Montan Immobilien startet.
Ansatzpunkt ist eine landschaftliche Umgestaltung von Industriebrachen, die sich auch wirtschaftlich rechnet: Landschaft, die durch die industrielle Nutzung ge- und zerstört wurde, soll so kultiviert werden, dass Lebens-, Wohn- und Standortqualität verbessert werden und gleichzeitig ein Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung von Klima und Umwelt geleistet wird. Die Projektpartner einigten sich jetzt darauf, noch im Jahr 2010 das Projekt zu entwickeln und realisieren.
Die vielen Industriebrachen, die gegenwärtig das Ruhrgebiet zu einer gestörten Landschaft machen, sollen wirtschaftlich produktiv beseitigt oder bis zu einer späteren Bebauung zwischengenutzt werden. Dazu werden sie zu „Bio-Energie-Parks“ umgestaltet, ein neuer Parktyp, der eine land- und forstwirtschaftliche Nutzung mit einem attraktiven Freizeitangebot verbindet. Dabei werden Felder für schnell wachsendes Gehölz, wie Akazien, Pappeln oder Gräser in Parkanlagen mit Wegen, Plätzen, Zierpflanzungen und Freizeitanlagen eingebunden. Die Parkanlagen sollen neue Freizeitmöglichkeiten schaffen, die Gehölz- und Gräserpflanzungen sollen wirtschaftlich für die Erzeugung von Fernwärme, Strom, Ethanol und anderen Formen von Bio-Energie genutzt werden. Gleichzeitig dienen sie der Verbesserung der CO2-Bilanz des Ruhrgebiets und schaffen Ausgleichsflächen.
Mit dem Bio-Energie-Park Ruhr soll auch ein Beitrag zur Entwicklung erneuerbarer Ressourcen und der entsprechenden Technologie geleistet werden. Es sollen die wissenschaftliche und technische Kompetenz für Bio-Energie ausgebaut und Minicluster für Energietechnologien und Energiedienstleistungen entwickelt werden.