Gesundheitswesen und Arbeitsmarkt in NRW
Gesundheitswesen und Arbeitsmarkt in NRW. Dokumentation. Düsseldorf: Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Gesundheitsministerin informiert
Forschungsgesellschaft für Gerontologie, / Frerichs, Frerich / Hilbert, Josef (Projektleiter) / Medizinische Hochschule Hannover
Die Gesundheitswirtschaft zählt zu den größten Branchen des Landes Nordrhein-Westfalen. Ende der 90er Jahre arbeiteten hier ca. 957.000 Beschäftigte. Dabei kann der Gesundheitssektor – im Gegensatz zu vielen anderen Wirtschaftszweigen – auf eine außerordentlich positive Beschäftigungsentwicklung zurückblicken: Zwischen 1985 und 1998 sind in dieser Branche gut 175.000 neue Arbeitsplätze entstanden, dies entspricht einer Wachstumsrate von rund 22,4%.
Diese positive Beschäftigungsentwicklung ist im Wesentlichen auf drei Ursachenkomplexe zurückzuführen: Erstens haben soziodemographische Entwicklungen, u.a. durch die Zunahme der Altenbevölkerung und durch Individualisierungstendenzen, den Beschäftigungszuwachs mit verursacht. Zweitens sind starke Einflüsse sozial- und arbeitsrechtlicher Vorgaben festzustellen, z.B. durch Einführung von Qualitäts- und Bedarfdeckungsmaßnahmen. Diese Vorgaben haben trotz gegenläufiger Tendenzen im Rahmen einer Kostendämpfungspolitik zu einem Anstieg der Beschäftigtenzahlen geführt. Schließlich hat sich auch der ökonomische sowie medizinisch-technische Fortschritt mit Produkt- und Prozessinnovationen auf den Anstieg der Beschäftigung positiv ausgewirkt.