Konzern und Region: zwischen Rückzug und neuer Integration
Konzern und Region: zwischen Rückzug und neuer Integration, international vergleichende Studien über Montan- und Automobilregionen. Münster: Lit-Verl. Stadt und Region, Bd. 1. ISBN 3-8258-2117-X
Kilper, Heiderose / Rehfeld, Dieter (Hrsg.)
Großindustriell geprägte Regionen scheinen, so nahezu einmütig die regionalwissenschaftliche Diskussion der vergangene Jahre, einem unausweichlichen Schicksal zu unterliegen: Hierarchische zwischenbetriebliche Verflechtungen verhindern die Flexibilität und die Innovationsfähigkeit, die für die Anpassung an neue globale Rahmenbedingungen notwendig sind. Aber sind die Erhöhung der einzelbetrieblichen Produktivität durch Kostenreduzierung, die Schließung von Produktionsstandorten, der Abbau von Arbeitsplätzen und die Verlagerung zukunftsweisender Investitionen in neue Wachstumszentren auch heute noch das zwangsläufige Schicksal alter Industrieregionen? Oder gibt es Alternativen zu dieser Strategie der De-Industrialisierung? Haben sich die größeren Konzerne in den vergangenen Jahren als fähig erwiesen, die produktive Basis ihrer Stammregion neu zu organisieren? Gibt es Hinweise darauf, daß auch traditionellen Industrieregionen neue, innovative Milieus unter Beteiligung der Großunternehmen entstehen? War die Strukturpolitik in diesen Regionen in der Lage, zukunftsweisende Konzepte zu entwickeln, die auch die Konzerne aus den traditionellen Branchen einbinden?
Diese Fragen stehen im Zentrum von Fallstudien amerikanischer, französischer, italienischer und deutscher Autorinnen und Autoren. Als Industrieregionen im Umbruch werden die französische Textil- und Montanregion Lothringen, die ostdeutsche Stahlstadt Eisenhüttenstadt, die englische Industrieregion West-Midlands, sowie die Automobilregionen um Detroit, Turin, Wolfsburg und Zwickau/Mosel untersucht.