Urbane Produktion für lebendige Stadtzentren fördern und sichern

Pressemitteilung vom 05.06.2024
Redaktion: ARL

Neues Positionspapier aus der ARL 147 „Urbane Produktion fördern und bewahren“ zeigt die Potentiale von urbaner Produktion in Handwerk, Manufakturen, Landwirtschaft und Industrie für eine nutzungsgemischte, nachhaltige und sozial integrative Stadtentwicklung auf. Es gibt acht konkrete Handlungsempfehlungen aus Sicht von Wissenschaft und Praxis, um urbane Produktion in städtischen Zentren zu sichern und wieder zu stärken, um diese lebendig zu gestalten.

Urbane Produktion was ist das und warum ist sie wichtig?

Eine produktive Stadt zeichnet sich durch Nutzungsmischung aus. Die Stadt muss Raum für Wohnen, soziale und technische Infrastrukturen sowie Arbeiten bieten. "Arbeiten" umfasst nicht nur Dienstleistungen, sondern auch Produktion und Handwerk. Urbane Produktion ist ein wesentlicher Bestandteil einer nachhaltig produktiven Stadt. Die Förderung und Sicherung dieser Nutzungsmischung ist ökonomisch, ökologisch und sozial wichtig. Nur so können Stoffkreisläufe und eine Stadt der kurzen Wege entstehen. Zentren, die nur monofunktional genutzt werden, sind unattraktiv. Erst durch eine gelungene Nutzungsmischung entsteht urbane Dichte und städtisches Flair mit hoher Aufenthaltsqualität. Produzierende Betriebe haben jedoch zunehmend Probleme Raum in der Stadt zu finden.

Das Positionspapier wurde von Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis erarbeitet. In zwei ganztägigen Workshops diskutierten die Mitglieder der Arbeitsgruppe der ARL mit externen Expertinnen und Experten über Hemmnisse und Lösungsansätze Urbaner Produktion. Durch die inter- und transdisziplinäre Zusammensetzung der Arbeitsgruppe und die externe Expertise entstand wichtiges Synthesewissen. Die Praxisperspektive bezieht sich vor allem auf Nordrhein-Westfalen. Die Herausforderungen und Lösungsansätze sind jedoch weitestgehend auf alle Bundesländer übertragbar.

Vorgestellt werden Lösungen und Handlungsansätze für die Sicherung und (Re-)Integration der Produktionswirtschaft und des Handwerks in die städtische Siedlungsstruktur, für den Umgang mit Nutzungskonflikten und die Herausforderung die durch eine flächenschonende Nachverdichtung entstehen. Die Empfehlungen richten sich an Entscheidungsverantwortliche in Bund, Ländern, Kommunen, Planungsbüros und der Projektentwicklung, aber auch an die Gesetzgeber, da auch rechtlicher Novellierungsbedarf aufgezeigt wird.

Das Positionspapier aus der ARL 147 „Urbane Produktion fördern und bewahren“ der ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft ist für alle Interessierten kostenfrei zugänglich.

Zitierempfehlung

ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft (Hrsg.) (2024): Urbane

Produktion fördern und bewahren. Hannover. = Positionspapier aus der ARL 147. https://nbn-

resolving.org/urn:nbn:de:0156-01474

Medienkontakt: Tanja Ernst (ARL-Wissenschaftskommunikation)

tanja.ernst@arl-net.de / wiko@arl-net.de

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Stefan Gärtner(Raumkapital)