IAT trauert um Wolfgang Clement

Ausbildungstour in lebender Erinnerung

Pressemitteilung vom 01.10.2020
Redaktion: Claudia Braczko

Wolfgang Clement, früherer nordrhein-westfälischer SPD-Ministerpräsident und später Superminister für Wirtschaft und Soziales im Bundeskabinett Schröder, ist nach schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren in Bonn gestorben. Das IAT trauert um ihn und sendet seiner Familie und allen, die ihm nahestehen, ein herzliches Beileid.

Mit dem Institut Arbeit und Technik (IAT/Westfälische Hochschule) verbanden Wolfgang Clement ein intensiver inhaltlicher Austausch und vitale, gelegentlich auch kontroverse Diskussionen über die Zukunft der Arbeit und den Strukturwandel in Gesellschaft und Wirtschaft. Jenseits der Forschungsthemen gab es aber auch ganz praktische Berührungspunkte wie etwa die die Schaffung von Ausbildungsplätzen für Jugendliche. Auf Sommertour durch NRW 1999 zur Mobilisierung von Ausbildungsstellen machte Ministerpräsident Clement auch Halt am IAT und im Wissenschaftspark - und bekam vier zusätzliche Ausbildungsplätze serviert, zwei davon am IAT. Aus diesen Anfängen heraus wird seitdem am IAT nicht nur der wissenschaftliche Nachwuchs gefördert, sondern auch im Beruf Kaufmann/frau für Bürokommunikation ausgebildet.

„Wissenschaftlich zu analysieren, dass es um die Übergänge von Schule und Beruf schlecht bestellt ist, ist eine Sache. Dass Forschungsinstitute auch konkret etwas tun können, eine andere. Dass beides zusammengehört und auch zusammengeht, dahin hat uns Wolfgang Clement gedrängt,“ so Prof. Dr. Josef Hilbert, der seinerzeit die Initiative pro Ausbildungsplätze am IAT und im Wissenschaftsparkt aufgegriffen hat. „Noch heute profitieren davon nicht nur etliche junge Menschen, sondern auch das IAT selbst!“    

 

Zur Person

Wolfgang Clement, Jahrgang 1940, machte sein Abitur an der Bochumer Graf-Engelbert-Schule. Danach studierte er Rechtswissenschaft in Münster. Von 1966 bis 1971 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am staatsrechtlichen Lehrstuhl an der Juristischen Fakultät der RUB.

Clement engagierte sich in der SPD, war dort in einer Vielzahl von Gremien tätig, gehörte unter anderem dem Landesvorstand an und war stellvertretender Bundesgeschäftsführer und stellvertretender Bundesvorsitzender. Im Jahr 1989 trat er als Staatssekretär und Chef der Staatskanzlei in die Landesregierung NRW ein. Er übernahm die Aufgaben eines Ministers für besondere Aufgaben und später für Wirtschaft, Mittelstand, Technologie und Verkehr. 1998 wurde er Nachfolger von Johannes Rau als Ministerpräsident des Landes. Nach der Bundestagswahl 2002 übernahm er in Berlin als „Superminister“ das Ressort Wirtschaft und Arbeit (bis 2005). Im Jahr 2008 hat er sich aus der Politik zurückgezogen.

 

Foto des verstorbenen Wolfgang Clement
Wolfgang Clement, früherer NRW-Ministerpräsident und Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit. Foto: Peter Braczko