Hochschulische Erstqualifikation in Gesundheitsfachberufen
Forschungskonsortium unter Beteiligung des IAT veröffentlicht Abschlussbe-richt zur VAMOS-Studie
Pressemitteilung vom 27.11.2019
Redaktion:
Claudia Braczko
Wer Hebamme, Logopädin oder Physiotherapeut werden will, kann das in NRW heute im Rahmen von Modellstudiengängen studieren. Was die akademische Ausbildung auszeichnet, ob es Kompetenzunterschiede gegenüber der fachschulischen Ausbildung gibt, wo die Absolventinnen und Absolventen arbeiten und andere Fragen hat das Institut Arbeit und Technik (IAT/ Westfälische Hochschule) mit Projektpartnern in der zweijährigen VAMOS-Studie untersucht, die vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW gefördert wurde und deren Abschlussbericht jetzt vorliegt. Ziel der Studie war es, den beruflichen Verbleib der Absolventinnen und Absolventen der Modellstudiengänge zu untersuchen.
Seit dem Wintersemester 2010/2011 wurden an sieben nordrhein-westfälischen Hochschulen insgesamt elf ausbildungsintegrierende Modellstudiengänge für die Gesundheitsfachberufe Pflege, Hebammenkunde, Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie eingerichtet. Sie führen zum Bachelor-Abschluss und zur Berufszulassung. Die Ergebnisse zeigen, dass die Absolventinnen und Absolventen überwiegend in Krankenhäusern und therapeutischen Praxen beschäftigt sind und dort vor allem in patientennahen Bereichen arbeiten. Ein Großteil ist mit regulären Aufgaben betraut, in vielen Fällen werden diese aber ergänzt durch ein erweitertes Aufgabenspektrum, etwa die Entwicklung von Konzepten, Projektarbeit oder wissenschaftliche Recherchen. Ihre Kompetenzen werden von der großen Mehrheit der Arbeitgeber in der Praxis erkannt und geschätzt. Besondere Vorteile bei den Kompetenzen gegenüber denen fachschulisch qualifizierter Beschäftigter sehen die befragten Arbeitgeber in den Bereichen wissenschaftliche Recherche, Prozesssteuerung, Qualitätsentwicklung und Beratung. Damit der Start in den Beruf gelingt, seien gegenseitige realistische Erwartungen, eine gute Einarbeitung, angemessene Arbeitsbedingungen und klar definierte Stellenprofile besonders wichtig.
Neben der Hochschule für Gesundheit (hsg) in Bochum und den sechs weiteren beteiligten Hochschulen war das Institut für Bildungs- und Versorgungsforschung im Gesundheitsbereich (InBVG) der Fachhochschule Bielefeld beteiligt, das die Befragung der Absolventinnen und Absolventen verantwortete. In enger Zusammenarbeit mit dem Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen bearbeitete das Institut Arbeit und Technik (IAT) die Befragung der Arbeitgeber.
Der Forschungsschwerpunkt Arbeit & Wandel des IAT wird die gewonnenen Erkenntnisse im Rahmen der Forschungsarbeiten zu Berufsentwicklung, Personalarbeit und Arbeits(platz)gestaltung in Krankenhäusern nutzen. Ein erstes Vorhaben wird bereits ab Anfang 2020 im Rahmen der hochschulinternen Forschungsförderung durchgeführt.
Der Abschlussbericht zur VAMOS-Studie kann hier heruntergeladen werden: https://www.iat.eu/aktuell/veroeff/2019/vamos-abschlussbericht.pdf
Für weitere Fragen stehen Ihnen zur Verfügung:
Christoph Bräutigam(Arbeit & Wandel)
Michaela Evans-Borchers(Arbeit & Wandel)