Schlaganfallversorgung in Dubai
Institut Arbeit und Technik begleitet Aufbau nach deutschen Standards
Pressemitteilung vom 30.01.2014
Redaktion:
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Schlaganfälle sind die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für Behinderungen weltweit. In Kooperation mit dem Land Rheinland-Pfalz hat das Institut Arbeit und Technik (IAT/ Westfälische Hochschule) daher eine Schlaganfallversorgung nach deutschem Vorbild in Dubai und den Golfstaaten aufgebaut. Die erste Stroke Unit in Dubai wurde jetzt anlässlich der Arab Health von der Dubai Health Authority vorgestellt. Der Generaldirektor der Dubai Health Authorities, H.H. Essa al Madoor, betonte anlässlich einer Pressekonferenz die Bedeutung der Schlaganfallversorgung nach höchsten internationalen Standards. Geplant ist der Ausbau zu einem neurovaskulären Zentrum.
Die Stroke Unit im Rashid Hospital wurde entsprechend der Anforderungen der Deutschen Schlaganfall Gesellschaft aufgebaut und orientiert sich damit am international maßgebenden Standard. Hier werden zurzeit jährlich 600 Schlaganfallpatienten in einer spezialisierten Einheit behandelt. Die Behandlung erreicht mittlerweile das weltweit führende Niveau der deutschen Schlaganfalltherapie, auch wenn weitere Verbesserungen erforderlich sind, erläuterte Stephan von Bandemer, Projektleiter am IAT, anlässlich der Pressekonferenz. Gemeinsam mit Experten der Deutschen Schlaganfallgesellschaft und dem Schlaganfallnetzwerk aus Rheinland-Pfalz wurden in den vergangenen zwei Jahren organisatorische Voraussetzungen für die Schlaganfallversorgung geschaffen, Prozesse optimiert und Ärzte sowie Pflegekräfte qualifiziert.
Mit Unterstützung des Bundesforschungsministeriums werden ab März Stroke Nurses nach deutschem Vorbild qualifiziert. Dabei werden auch weitere Krankenhäuser einbezogen, um Versorgungsstrukturen für die Region insgesamt zu etablieren. Im Oman arbeitet bereits eine weitere Stroke Unit nach deutschen Standards. Aber auch in den VAE werden für die Versorgung von 7.000 Schlaganfallpatienten pro Jahr weitere Stroke Units benötigt, wie Stephan von Bandemer betont. Unterstützt werden soll dies durch den Aufbau einer Schlaganfallgesellschaft der Länder im mittleren Osten und Nord-Afrika, die eine Zusammenarbeit beim Aufbau der Versorgung, der Zertifizierung und Qualifizierung sowie dem Qualitätsmanagement durch ein gemeinsames Schlaganfallregister koordinieren soll.
Neben der Verbesserung der Versorgung werden so auch die Voraussetzungen für eine Stärkung des Exports von Medizintechnik und pharmazeutischen Produkten geschaffen. Ohne entsprechende Versorgungsstrukturen könnten diese nicht eingesetzt werden. Neben Beratung und Qualifizierung wird damit auch der Export von Industrieprodukten gestärkt.