„Lebensbedingungen und Gesundheitschancen in strukturschwachen Regionen“
Wissenschaft, Praxis und Politik diskutieren in Gelsenkirchen Problemlagen und suchen nach Lösungen
Pressemitteilung vom 12.02.2014
Redaktion:
83
Veranstaltungsankündigung und Einladung an die Presse
Thema:„Lebensbedingungen und Gesundheitschancen in strukturschwachen Regionen“ – Wissenschaft, Praxis und Politik diskutieren in Gelsenkirchen Problemlagen und suchen nach Lösungen
Workshop, organisiert von Institut Arbeit und Technik (IAT) und Wissenschaftsforum Ruhr
Zeit, Ort: 20. Februar 2014, 10 – 17 Uhr, Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen
Lebenswirklichkeit und Lebenschancen sind eng gekoppelt – und ungleich verteilt. Wissenschaftliche Befunde belegen eindeutig, dass die sozialen Lebensbedingungen die Gesundheit beeinflussen. „Wer sich mit besserer Bildung und höherem Einkommen eine attraktive Wohngegend in „guter Luft“ und gesunden Lebensstil leisten kann, kann sich auch gute Lebenschancen ausrechnen“, so Prof. Dr. Josef Hilbert, Direktor des Instituts Arbeit und Technik (IAT / Westfälischen Hochschule). Dagegen befördern schlechtere Lebensverhältnisse mit Faktoren wie Armut, Bildungsferne, Bewegungsmangel, Fehlernährung, Lernproblemen, Rauchen, Übergewicht und anderem die gesundheitlichen Risiken, mindern die Chancen auf Teilhabe.
Diese Zusammenhänge stehen im Mittelpunkt eines Workshops, den das Wissenschaftsforum Ruhr und das Institut Arbeit und Technik (IAT / Westfälische Hochschule) am 20. Februar 2014 in Gelsenkirchen veranstalten. Vertreter der Mitgliedsorganisationen der Forschungsplattform Gesundheit des Wissenschaftsforums Ruhr diskutieren mit Praktikern und Politikern über „Lebenswirklichkeit und Gesundheit in strukturschwachen Regionen“ – angesichts „multipler Problemlagen“ wird nach „tatkräftigen Antworten“ gesucht. Als Beispiel werden u.a. neue Konzepte der Stadt Gelsenkirchen vorgestellt, die sich bereits seit einigen Jahren auf den Weg gemacht hat, den besonderen Herausforderungen, die von der heutigen Lebenswirklichkeit der Kommune an die Gesundheit gestellt werden, zu begegnen.
Nur 30 Prozent der Gesundheitschancen sind genetisch, 70 Prozent vom Umfeld vorgegeben. „Dabei ist offensichtlich, dass die gesundheitlichen Perspektiven und Probleme der benachteiligten Bevölkerung auch zusätzliche Kosten verursachen“, stellt Hilbert fest. „Aus Gründen der Lebensqualität und Teilhabe wie auch unter Kostengesichtspunkten ist es dringend geboten, die Versorgung zu verbessern und auch die Gesundheitsförderung auszubauen. In Anknüpfung an andere Debatten soll es in dieser Veranstaltung darum gehen, nicht nur die Probleme aufzuzeigen, sondern neue Wege für gangbare Lösungen zu finden.
Themen der Veranstaltung sind u.a. die soziale und gesundheitliche Ungleichheit im Ruhrgebiet, der Einfluss von Lebensstil und Arbeit auf Gehirn und Denken, der Zusammenhang von sozio-ökonomischem Status und mentaler Gesundheit, Kinderernährung und Lebenswirklichkeit, Interventionsmöglichkeiten und Praxisbeispiele. In der Abschlussdebatte soll ein „Pflichtenheft“ für Verantwortungsträger aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft aufgestellt werden.
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Das Wissenschaftsforum Ruhr e.V. versteht sich als Arbeitsgemeinschaft der Forschungsinstitute im Ruhrgebiet. Die Arbeitsgemeinschaft bildet ein Netzwerk, das die Zusammenarbeit der Forschungseinrichtungen in der Region fördert und diese nach außen vertritt. Das Wissenschaftsforum Ruhr e.V. pflegt den Kontakt zu den Hochschulen und zu Partnern in Bildung, Kultur, Medien, Wirtschaft und Politik. Dabei engagiert es sich für die Stärkung der Wissenschaftskultur im Ruhrgebiet und für einen aktiven Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Die Zusammenarbeit der Forschungsinstitute im Wissenschaftsforum Ruhr e.V. basiert auf gemeinsamen Ideen, Interessen und Initiativen. Mit zahlreichen Aktivitäten und gemeinsamen Veranstaltungen leistet das Wissenschaftsforum einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Wissensregion Metropole Ruhr. Das Wissenschaftsforum Ruhr e.V. hat sich am 05. November 2004 als Verein konstituiert.