Hochkarätiger Besuch aus Indien am Institut Arbeit und Technik:
Chancen internationaler Kooperation in der Gesundheitswirtschaft
Pressemitteilung vom 04.09.2009
Redaktion:
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Der Generaldirektor der Forschungsabteilung im indischen Gesundheitsministerium in Delhi, Prof. Dr. G.S. Lavekar, hat am Donnerstag, 3. September, das Institut Arbeit und Technik (IAT) in Gelsenkirchen besucht. In einem Workshop in Kooperation mit dem Medical Park Ruhr wurden dabei Kooperationsmöglichkeiten zwischen der indischen und deutschen Gesundheitswirtschaft diskutiert. In diesem Feld sehen die Teilnehmer hohe Wachstumspotenziale sowohl durch die große Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen und Technologien in Indien als auch durch neue Angebote in Europa.
„Allein die Versorgung von jährlich rund 1.6 Mio. Schlaganfällen in Indien bildet eine besondere Herausforderung, die aber auch Chancen für spezialisierte Dienstleister, Pharma- und Medizintechnikunternehmen in der Bundesrepublik bietet“, so der IAT-Wissenschaftler Stephan von Bandemer. Die Fallzahlen werden dabei noch deutlich zunehmen. Angesichts der bis 2025 erwarteten fast 75 Mio. Diabetiker in Indien wächst auch das Schlaganfallrisiko beträchtlich. In der Prävention und Akutversorgung bieten sich hier gute Möglichkeiten für eine Kooperation von der Forschung über die Ausbildung bis zur Versorgung. In der Rehabilitation bestehen auf indischer Seite gute Erfahrungen mit traditioneller indischer Medizin. Auch hier können gemeinsame Forschungsprojekte zur Anwendung und Wirksamkeit den internationalen Dialog und die Kooperation voranbringen.
Der Forschungsschwerpunkt Health Care Export des Instituts Arbeit und Technik setzt bei der Kooperation mit Indien auf bestehende Netzwerke etwa in der Schlaganfallversorgung, der Pädiatrie und der Organisation von Aus- und Weiterbildung in der Gesundheitswirtschaft. Mit dem Medical Park Ruhr besteht dabei eine Plattform, die den Austausch zwischen Deutschland und Indien organisiert. Für den Ausbau der bestehenden Kooperationen wurden insbesondere eine Zusammenarbeit zwischen deutschen bzw. europäischen Anbietern der Gesundheitswirtschaft mit indischen Partnern sowie die Durchführung gemeinsamer Forschungsprojekte zu den Schnittstellen zwischen Europäischen Angeboten und traditioneller indischer Medizin vereinbart und vorbereitet.
Mit über einer Milliarde Menschen und einem wachsenden Mittelstand gilt Indien als einer der zukunftsträchtigsten Gesundheitsmärkte der Welt. „Die deutsche Gesundheitswirtschaft muss sich diesem Markt stärker widmen, um im internationalen Wettbewerb nicht abgehängt zu werden und zusätzliches Umsatz- und Beschäftigungswachstum zu erschließen“ rät von Bandemer.
Loteten Kooperationsmöglichkeiten aus: IAT-Forscher Stephan von Bandemer und Prof. Dr. Lavekar.
Foto: IAT