Expertendiskussion: IKT-Forschung besser vermarkten
IAT beteiligt sich am europäischen Innovationsmonitor
Pressemitteilung vom 20.05.2008
Redaktion:
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Die europäische Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) hinkt hinter den USA und Japan hinterher. Ursache ist aber nicht ein Mangel an Ideen und Grundlagenforschung, sondern vielmehr die unzulängliche Kommerzialisierung von Forschungsergebnissen. Das zeigte die jüngste Expertendiskussion des europäischen Innovationsmonitors in Brüssel. An dieser 5. Runde von Innovations-Panels im Rahmen des «Sectoral Innovation Watch» nahm der Forschungsschwerpunkt Innovation, Raum & Kultur des Instituts Arbeit und Technik (IAT/Gelsenkirchen) teil und wurde damit bereits zum zweiten Mal zu der Expertenrunde um die Innovationsdynamik im europäischen IKT Sektor der Europäischen Kommission eingeladen.
Nach Ansicht der Expertengruppe muss die Verwertung von Forschungsergebnissen optimiert werden. So könnten z.B. nachfrageorientierte Forschungsprojekte gefördert werden, indem thematische Plattformen eingerichtet werden, die Forschungseinrichtungen, Unternehmen und die öffentliche Hand zusammenbringen. Da der Zugang zu Finanzmitteln einen zentralen Engpass für die Innovationsleistung im IKT Sektor darstellt, sei es dringend angeraten, über geeignete Finanzmechanismen Anreize für Investitionen in den IKT Sektor zu schaffen und die Risikobereitschaft zu erhöhen. Über Kompetenzentwicklung gelte es, die Innovationsleistung in Europa zu erhöhen, einerseits mit europaweiten Ausbildungsprogrammen, die für junge Menschen attraktiv sind, und andererseits mittels einer stärkeren Verankerung von «Entrepreneurship» in der Lehre. Zudem gelte es die Arbeitskräftemobilität zu verbessern und transdisziplinäre Projekte zu fördern.
Ziel des europäischen Innovationsmonitors ist es, detaillierte Kenntnisse über die Innovationsleistung verschiedener Sektoren in Europa zu erlangen, Trends zu analysieren und Herausforderungen zu identifizieren und diese politischen Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für die Entwicklung neuer Indikatoren und Innovationsmodelle auf sektoraler Ebene.
Im Rahmen der im April in Brüssel durchgeführten 5. Runde von Innovations-Panels wurden die Ergebnisse des Innovationsmonitors IKT diskutiert und politische Strategieempfehlungen formuliert. An der zehnköpfigen Expertenrunde nahmen neben Judith Terstriep vom Institut Arbeit und Technik der Fachhochschule Gelsenkirchen (IAT) teil : Jan J.H. Van den Biesen (Philips Research, The Netherlands), Peter G. Hiscocks (University of Cambridge, UK), Magnus Madfors (Ericsson European Affairs Office, Sweden) und Timo Väliharju (CEO,Mediamaisteri Group), Franz van der Zee (TNO), Constantine Karamanis (National Hellenic Research Foundation), Carla Rapoport (Economist Intelligence Unit), Peter G. Hiscocks (Universität Cambridge) und Lutz-Günther Scheidt (Technische Universität Wien).