Regionales Engagement von Unternehmen: Fallstudien, Informationsportal und die Suche nach dem “Wie” / RegEn
Ziel und Aufgabenstellung
Für viele Unternehmen ist der eigene Standort von großer Bedeutung. Beziehungsnetzwerke von Unternehmen entstehen im Austausch mit der regionalen Umwelt, die historische und aktuelle regionale Nachfrage spielt als Leitnachfrage häufig eine Rolle und nicht zuletzt ist die regionale Attraktivität auch vor dem Hintergrund der Fachkräfterekrutierung von großer Bedeutung. Neben altruistischen Gründen sind dies wichtige Ursachen, warum sich Unternehmen für ihre Region engagieren. Nachdem soziale Verantwortung unter dem Label „CSR“ bereits seit langem in Deutschland diskutiert wird, ist in den letzten Jahren das Thema regionales Unternehmensengagement zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses gerückt.
Hierbei stellen sich u.a. die Fragen, welche Unternehmen sich wo engagieren. Ähnlich wie beim zivilgesellschaftlichen Engagement vermuten wir beim unternehmerischen Engagement räumliche Disparitäten: Unsere Hypothese lautet, dass sich in strukturstarken Regionen mehr Unternehmen für die Region engagieren (können) als in schwachen Regionen. Hier besteht die Gefahr, dass regionale Ungleichheiten – insbesondere bei einem weiteren Rückzug von staatlichem Handeln verschärft werden können.
Neben der Frage, ob ein solcher Zusammenhang auch für Unternehmensengagement und die räumliche Situiertheit festgestellt werden kann, geht es darum aufzuzeigen, wie Unternehmen in strukturschwachen Regionen Krisenkreisläufe durchbrechen können.
Es soll untersucht werden,
- welche Faktoren regionales Engagement beeinflussen,
- welche Motivation dieses begründet,
- was förderliche und was hemmende Rahmenbedingungen sind,
- welche Geschäfts- und Finanzierungsmodelle sowie Rechtsformen sich bewähren,
- wie das Unternehmensengagement von außen wahrgenommen wird und
- wie nachhaltig diese Initiativen sind.
Vorgehen
Das erste Arbeitspaket liefert einen Überblick zu regionalen Krisenkreisläufen, deren Wirkungsweisen und Dilemmata und stellt einen Zusammenhang zu regionalem Unternehmensengagement her. Arbeitspaket 2 ergänzt die geplante „Corporate-Citizen-Befragung“, die die Bertelsmann Stiftung im Verbund mit verschiedenen Partnern durchführen wird, um zusätzliche Fragen und Hinweise. Arbeitspaket 3 dient der quantitativen Datenanalyse zur Frage, inwiefern Unternehmensengagement und Situiertheit im Raum zusammenhängen. Arbeitspaket 4 betrachtet die Wirkungs- und Funktionsweisen von regionalem Unternehmensengagement anhand von Fallstudien und diskutiert die Potenziale und Erfolgsfaktoren der Beispiele. In Arbeitspaket 5 wird eine Vorlage zu einem Policy Brief geliefert.
Alle Arbeitspakete schließen mit einem schriftlichen Bericht ab und beinhalten Schlussfolgerungen im Hinblick auf die Leitfragen. Diese Berichte werden am Ende als Komplettergebnis zusammengefasst.