Indikatoren zur Innovationstätigkeit am Bau im internationalen Vergleich / Bau_Patente

Indikatoren zur Innovationstätigkeit am Bau im internationalen Vergleich

Betrachtet man lediglich den Kernbereich der Bauwirtschaft ohne die vor- und nachgelagerten Teile der Wertschöpfungskette, so sind Innovationen in der Bauwirtschaft wenig sichtbar. Es entsteht der Eindruck einer Branche, die nur zu einem geringen Teil von Innovationen geprägt wird. Das Forschungsprojekt sollte die Innovationstätigkeit der gesamten deutschen Wertschöpfungskette Bau im europäischen Vergleich untersuchen und ihre spezifischen Innovationspfade und -schwerpunkte herausarbeiten.
Projektstart: Oktober 2012

Ausgangslage

Eine Studie über Innovationsbiographien in der Bauwirtschaft und eine weitere Untersuchung zu den Innovationsaktivitäten der deutschen Bauwirtschaft im internationalen Vergleich hat gezeigt, dass die Bauwirtschaft innovativer ist als allgemein wahrgenommen. Dies wird deutlich, wenn man die Bauwirtschaft nicht nur als einzelne Branche sondern als komplexe Wertschöpfungskette mit vor- und nachgelagerten, auf den Bauprozess spezialisierten Industrie- und Dienstleistungsbereichen versteht. In einer solchen Betrachtung wandelt sich das Bild einer eher innovationsschwachen Branche und Wertschöpfungskette deutlich. Für die deutsche Wertschöpfungskette Bau trifft dies in besonderer Weise zu.

Zielsetzung

Das Forschungsprojekt zielte darauf ab, die aktuelle Innovationstätigkeit in der Bauwirtschaft in einem europäischen Vergleich zu untersuchen. Durch die Arbeiten sollte die internationale Innovationsposition der Wertschöpfungskette Bau in Deutschland systematisch fundiert werden und einschlägige regionale Spezialisierungsmuster innerhalb Deutschlands untersucht werden. Als empirische Basis dienten primär die Patentanmeldungen im Technikbereich Bau am Europäischen Patentamt (EPO). Für den Zeitraum ab 2005 bis 2012 wurden die einschlägigen Patentaktivitäten Deutschlands mit denen der europäischen Länder Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Spanien und Ungarn erfasst und analysiert.
In dem Projekt standen insbesondere folgende Analyseaspekte im Vordergrund:

 

In Ergänzung zu den durchgeführten Patentanalysen erfolgte im Projekt eine Auswertung ausgewählter europäischer Bauforschungsprojekte mit deutscher Beteiligung. Angelehnt an die Patentanalysen lag das Hauptaugenmerk ebenfalls auf den inhaltlichen Schwerpunkten dieser Projekte sowie der Art und Verortung der Projektpartner.

Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse

Die Auswertung der Patentanmeldungen im Technikbereich „Bau“ am europäischen Patentamt (EPO) zwischen 2005 und 2012 ergab folgende wesentliche Ergebnisse:

 

Vertiefend wurden Patentanmeldungen im Technikbereich „Energieeffizienz und Treibhausgasreduktion im gebäudebezogenen Bereich“ analysiert. Festzuhalten ist:

 

Zusätzlich zur statistischen Patentanalyse wurde die Beteiligung deutscher Akteure an Projekten der europäischen Forschungsförderung betrachtet. Es zeigte sich: