Qualitative Befragung von Alleinerziehenden in Bochum – Perspektiven der Weiterentwicklung des Netzwerkes A - wirksame Hilfen für Alleinerziehende in Bochum / BOCHUM-ANNA

Ziel und Aufgabenstellung

Die Lebensform „Alleinerziehend“ hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Alleinerziehende sind keineswegs eine homogene Gruppe: Familiensituation, die Inklusion in soziale Netzwerke, Bildungs- und Berufsabschlüsse ebenso wie kultureller Hintergrund und gesundheitlicher Status begründen differenzierte Lebenslagen und Lebenswelten. Vorliegende Untersuchungen zeigen, dass Alleinerziehende und ihre Kinder nicht selten unter erheblichen psycho-sozialen Belastungen leiden. Durch verlässliche, entlastende, unterstützende und kompensatorische Dienstleistungen können Alleinerziehende nachhaltig unterstützt werden. Das Netzwerk A in Bochum hat sich zum Ziel gesetzt, Alleinerziehende durch vernetzte Dienstleistungsangebote zu unterstützen und somit ihre Lebenssituation zu verbessern. Hierbei geht es insbesondere darum, die Chance auf Teilhabe am Arbeitsmarkt und den Verbleib in Erwerbstätigkeit und somit auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu optimieren. Zentrale Akteure kommen aus den Feldern der Arbeitsvermittlung und -beratung, der Chancengleichheit, der Kinderbetreuung und -erziehung, der Weiterbildung und Qualifizierung und der Beratung. Ebenfalls bedeutend sind die Bereiche Gesundheit, Freizeit und betriebliche Akteure. Das Projekt zielte auf die Frage, welche Lebenssituation und Unterstützungsbedarfe die Alleinerziehenden in Bochum auszeichnen und wie die Dienstleistungsangebote im Netzwerk A auf Basis der identifizierten Bedarfe weiterentwickelt werden können, um Lösungen für konkrete Problemlagen und Bedürfnisse Alleinerziehender zu bieten. Auftraggeber war die Gleichstellungsstelle der Stadt Bochum.

Vorgehen

Das methodische Vorgehen zur qualitativen Befragung von Alleinerziehenden in Bochum setzte sich aus drei Modulen zusammen:

  1. In einem ersten Schritt wurden insgesamt 25 qualitative leitfadengestützte Intensivinterviews mit Alleinerziehenden in Bochum zu den Bereichen Beratung, Betreuung, Arbeitssituation, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Finanzen, Gesundheit und sozialer Lage geführt. Ziel der Interviews war es, aufbauend auf der in Bochum bereits durchgeführten schriftlichen Befragung von Alleinerziehenden vertiefende Ergebnisse zur Lebenssituation von Alleinerziehenden, ihren Unterstützungsbedarfen und der Nutzung und Zufriedenheit von/mit bestehenden Dienstleistungs- und Beratungsangeboten sowie ihren Erwartungen und Verbesserungspotenzialen zu erhalten. Darüber hinaus wurden in diesem ersten Modul 5 weitere leitfadengestützte Interviews mit den beteiligten Netzwerkpartnern des Netzwerkes A geführt, um Weiterentwicklungsmöglichkeiten von innen herauszuarbeiten.
  2. Die gewonnenen Ergebnisse wurden anschließend im Rahmen eines Validierungsworkshops mit den Netzwerkpartnern und einem erweiterten Expertenkreis diskutiert, um weiterführende Anregungen zur Weiterentwicklung und Optimierung der unterstützenden Arbeit des Netzwerks A zu erhalten.
  3. Abschließend wurden die Ergebnisse des Projektes praxisnah aufbereitet und in einem Abschlussbericht mit Informationen zur Situation, Zufriedenheit und den Erwartungen von Alleinerziehenden in Bochum sowie mit möglichen Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung des Netzwerkes A – wirksame Hilfen für Alleinerziehende in Bochum verdichtet.

Die erwarteten Ergebnisse haben einerseits einen Beitrag dazu geleistet, die bestehenden Angebote auf Basis der Bedarfe entlastend und unterstützend weiterzuentwickeln. Zum anderen ergaben sich Hinweise auf die Perspektiven neuer Angebote unter Berücksichtigung zusätzlicher Netzwerkpartner (z.B. aus den Bereichen Gesundheit, Freizeit, Schule).