Identifizierung von Einflussfaktoren auf erfolgreiche Bildungsbiografien von Menschen mit türkischem Migrationshintergrund im Handwerk / IBitH
Ziel und Aufgabenstellung
Ziel des Projektes war eine möglichst detaillierte Analyse des spezifischen kulturellen Kontextes erfolgreicher Bildungskarrieren von Menschen mit türkischem Migrationshintergrund im Handwerk und im fortgeschrittenen Studium. Dazu sollten
- die Motivationen und Einflussfaktoren von erfolgreichen Bildungsbiographien von Menschen mit türkischem Migrationshintergrund identifiziert und
- bei den untersuchten Personen mit handwerklichem Abschluss zudem die Beweggründe für eine Ausbildung im Handwerk erhoben werden.
Auf der Basis der erhobenen Daten sollten bezogen auf das Handwerk Strategien zur Verbesserung der Mobilisierung und der Erfolgschancen von Jugendlichen mit türkischem Migrationshintergrund entwickelt werden.
Die Untersuchung sollte sich auf die Handwerkskammerbezirke Düsseldorf, Münster und Dortmund erstrecken.
Vorgehen
Die Untersuchung erstreckte sich auf folgende Personengruppen mit türkischem Migrationshintergrund:
- Personen, die sich in der Meisterausbildung befinden
- Personen, die einen Meisterabschluss erworben und seit einigen Jahren als Meister/innen erfolgreich tätig sind und
- Studierende, die kurz vor Abschluss eines technik-orientierten Studiums stehen.
Da durch die Untersuchung der spezifische kulturelle Kontext der untersuchten Personen möglichst detailliert rekonstruiert werden sollte, wurde mit narrativen Interviews gearbeitet, die insbesondere qualitative Daten zu folgenden Sachverhalten liefern sollten:
- die Motivation der Befragten für ihr generelles Bildungsverhalten und die konkrete Bildungswahl,
- die Hemmung oder Förderung dieser Motivation im kulturellen Kontext der Befragten,
- die Hemmung oder Förderung dieser Motivation durch Akteure außerhalb des kulturellen Kontextes der Befragten,
- die konkreten Bildungsabläufe der Befragten und die damit verbundenen Erfahrungen,
- die Verankerung dieser Erfahrungen im spezifischen kulturellen Kontext bzw. im nicht-spezifischen sozialen Umfeld,
- die positiven und negativen Einflussfaktoren dieser Abläufe sowie
- die Verankerung dieser Faktoren im spezifischen kulturellen Kontext bzw. im nicht-spezifischen sozialen Umfeld.
Die Interviews wurden nach der Methode der rekonstruktiven Fallanalyse ausgewertet. Aus den einzelnen Fallstudien wurden Typisierungen für unterschiedliche Muster der untersuchten Zusammenhänge entwickelt. Die Typisierung fasste vergleichbare Bildungskarrieren zusammen, die im Rahmen der Modellbildung strukturell erklärt wurden.
Die Modelle und die ihnen zu Grunde liegenden Daten bildeten die Basis für die Entwicklung von Strategien zur Verbesserung der Mobilisierung und der Erfolgschancen von Jugendlichen mit türkischem Migrationshintergrund.