Perspektiven für Wiedereinsteigerinnen in der Gesundheitswirtschaft / WIEGE

Ziel und Aufgabenstellung

Berufsrückkehrerinnen und Wiedereinsteigerinnen stellen mit Blick auf das Qualifikationsniveau, die spezifische Familiensituation oder ihre Erwartungen an die Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit eine ebenso heterogene wie anspruchsvolle Zielgruppe des Arbeitsmarktes dar. Die Gesundheitswirtschaft gilt als aussichtsreiches Beschäftigungsfeld der Zukunft. Das Ziel, neue Beschäftigungschancen in der Gesundheitswirtschaft zu eröffnen, braucht Wissen darüber, wie und mit welchen Strategien Beschäftigungsperspektiven vor Ort geschaffen und die anvisierten Zielgruppen erreicht werden können. Die Branche ist derzeit durch einen hohen Anteil (durchschnittlich 75%) an Frauenerwerbstätigkeit, Teilzeitbeschäftigung und in wachsendem Maße auch durch geringfügige Beschäftigung geprägt. Dies birgt mit Blick auf eine Berufsrückkehr Chancen, aber auch Risiken. Im Mittelpunkt des Projektes im Auftrag der “Landesinitiative Netzwerk W 2009” stand die Zielsetzung, Perspektiven für Wiedereinsteigerinnen in der Gesundheitswirtschaft in der Region mittleres Ruhrgebiet (hier: Stadt Bochum und Stadt Herne) auszuloten. Das Projekt hat insgesamt folgende Zielsetzungen verfolgt:

Vorgehen

Zu den Rückkehrerinnen gehören im Sinne des Projektes vor allem Frauen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in einem Gesundheitsberuf. Gleichwohl ist es auch sinnvoll, nach Optionen für Frauen mit fachfremden Ausgangsqualifikationen (z.B. aus dem kaufmännischen Bereich) oder ohne abgeschlossene Berufsausbildung zu suchen. Vor dem Hintergrund der zugrunde liegenden Fragestellung des Projektes lag der Fokus auf den Feldern der ambulanten und stationären Altenhilfe (Kernbereich der Gesundheitswirtschaft), dem Krankenhaussektor, dem Gesundheitshandel (Vor- und Zulieferbereich) sowie dem Bereich Sport/Freizeit/Wellness (gesundheitsbezogene Randbereiche).

Im Rahmen des Projektes wurden qualitative Interviews mit Personalverantwortlichen und Geschäftsführungen von Einrichtungen aus den genannten Bereichen geführt. Im Fokus der themenzentrierten Interviews standen die Sondierung zentraler Tätigkeits- und Beschäftigungsfelder für Wiedereinsteigerinnen, aussichtsreicher Qualifikationen sowie die Identifizierung von Ansatzpunkten für ein systematisches und individuell orientiertes Wiedereinstiegsmanagement. Die Bearbeitung der skizzierten Schwerpunkte erfolgte zudem unter besonderer Berücksichtigung der spezifischen Situation von Migrantinnen auf dem Arbeitsmarkt. Zudem wurden weiterführende Handlungsmöglichkeiten für die beteiligten Netzwerkpartner erarbeitet. Die gewonnenen Ergebnisse wurden zusammengeführt und im Rahmen eines Expertenworkshops diskutiert. Die Ergebnisse dieses Projektes werden demnächst in einem Abschlussbericht veröffentlicht.