Flexibilisierung und Leiharbeit in der Pflege / FLEX PFLEGE

Ziel und Aufgabenstellung

Gesundheitsdienste scheinen das Instrument der Zeitarbeit immer mehr für sich zu entdecken. Die Ursachen und Folgen der Arbeitnehmerüberlassung insbesondere im Pflegebereich liegen derzeit jedoch noch weitestgehend im Dunkeln. Klar ist, dass sich die Rahmenbedingungen in der Pflege in den letzten Jahren stark verändert haben. Der Kostendruck auf die Krankenhäuser, stationären Altenhilfeeinrichtungen sowie die ambulanten Pflegedienstleister hat zugenommen, so dass in den Einrichtungen häufig mit einer dünnen Personaldecke gearbeitet wird. Vor diesem Hintergrund wird Pflegearbeit zunehmend zeitlich und räumlich flexibel sowie alternativ zu klassischen organisatorischen und vertraglichen Formen durch Gesundheitseinrichtungen nachgefragt. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie sich das Instrument der Leiharbeit in der Pflege derzeit darstellt und wie dieses einzuschätzen ist. Die explorative Studie im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) untersuchte in einem ersten Arbeitsschwerpunkt Umfang, Formen und Rahmenbedingungen der Flexibilisierung von Pflegearbeit. Des Weiteren wurden Einsatz- und Tätigkeitsfelder, Qualifkationsmerkmale und Motivation der Beschäftigten eingehender betrachtet. Als dritter Baustein wurden erste Aussagen zu den Auswirkungen des Einsatzes von Leiharbeit in der Pflege getroffen.

Vorgehen

Zur Beantwortung der Fragestellung kam folgendes Vorgehen zur Anwendung: Den Einstieg bildete eine Literatur- und Fachrecherche zum Themenfeld. Zudem wurden vorhandene Sekundärstatistiken ausgewertet und exemplarisch Stellenanzeigen von Leiharbeitsfirmen untersucht. Ziel war es, erste Erkenntnisse über Funktion, Qualifikationsniveau und Einsatzorte von Leiharbeit in der Pflege zu erhalten. Anschließend wurden qualitative, leitfadengestützte Experteninterviews mit Führungskräften von Leiharbeitsfirmen, Gesundheitseinrichtungen als Kunden sowie mit Arbeitnehmern geführt. Diese Auswahl bot den Vorteil, das Forschungsfeld aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten zu können und erhöhte damit das Kriterium der Objektivität. Die gewonnenen Ergebnisse wurden diskutiert und entlang der o.g. Teilaspekte in einem Endbericht zusammengefasst.

Gefördert durch die Hans-Böckler-Stiftung
Projekt-Nr. 2009-282-3

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