Evaluierung des Projektes Technologie-Ring Handwerk NRW TTH / TTH

Betrachtet man die Stärken und Schwächen sowie die Chancen und Herausforderungen des TTH ergibt sich aus der Evaluation folgendes Bild:

  1. Die Stärken des TTH liegen im Aufbau einer kompetenten Beraterstruktur, im Schaffen und in der Kommunikation von vielen Beispielen bester Praxis, einer umfangreichen Erfahrung mit Technologie- und Innovationsberatung für kleine und mittlere Unternehmen und einem hohen Vertrauen der Betriebe.
  2. Schwächen sind eine fehlende strategische Fundierung und Ausrichtung der Aktivitäten, unklare Arbeitsteilung und fehlende Leistungskriterien und Leistungsanreize, eine geringe Breitenwirkung, Kooperations- und Vernetzungsdefizite und zu geringe Multiplikationseffekte.
  3. Chancen des TTH sind eine bessere Einbindung in die kompetente und differenzierte Technologielandschaft in NRW, die bessere Nutzung von (beträchtlichen) Synergiepotenzialen, die Nutzung der bisher gemachten Erfahrungen für eine deutliche Wirkungsverbesserung.
  4. Herausforderungen sind das Aufbrechen verengter Arbeits- und Denkzusammenhänge, die Neuausrichtung auf eine größere Breite und Reichweite des TTH und die Abkehr von bisher bewährten Pfaden.

In den fokussierten Gruppengesprächen im Rahmen der Evaluierung wurde betont, dass ein Innovations- bzw. Wissenstransfer in das Handwerk auch künftig notwendig und sinnvoll ist. Gerade angesichts der Besonderheiten des Handwerks mit seinen kleinbetrieblichen Strukturen erscheint eine öffentliche Förderung notwendig, um vergleichbare Chancen für die Teilhabe am Wissenstransfer zu eröffnen, da ansonsten volkswirtschaftlich nutzbares Wissenspotenzial brach läge und im Handwerk vorhandene Potenziale ungenutzt blieben. Hier hat NRW, wie die ausgewerteten Daten zeigen, durchaus einen Rückstand bzw. Nachholbedarf.

Vor diesem Hintergrund wird insbesondere empfohlen:

  1. Eine Ausrichtung des TTH auf einen breiten Wissenstransfer und eine ebenfalls breite Innovationsberatung.
  2. Eine stärkere strategische Ausrichtung und Bündelung der Aktivitäten, also eine gemeinsame thematische Basis und eine gezielte Ansprache unterschiedlicher Zielgruppen.
  3. Ein stärkeres Gewicht auf Netzwerkaktivitäten und die Initiierung selbsttragender Strukturen und Prozesse.
  4. Eine stärkere Nutzung von Multiplikatoren.
  5. Eine funktionsteilige Abstimmung auf die relevanten Förderprogramme des Landes und des Bundes.
  6. Eine bessere Abstimmung der Aktivitäten des TTH mit anderen Beratungsaktivitäten der Handwerkskammern.
  7. Eine Führung des Projekts durch Zielvereinbarungen, Leistungsaufträge und Controlling sowie eine klarere Arbeitsteilung und Verantwortlichkeit zwischen den Beteiligten.

Zur Umsetzung dieser Empfehlungen wird eine Neupositionierung des TTH vorgeschlagen, die eine strategische Ausrichtung auf der Basis eines Monitorings mit einer kampagnenförmigen Organisation und einer verstärkten Netzwerkbildung verbindet.