Mobilität von Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen in Nordwesteuropa / Care Flows

Ziel und Aufgabenstellung

Die Beschäftigtenmobilität innerhalb Europas ist nach wie vor relativ gering. Nur etwa 2% der europäischen Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter lebt in einem anderen europäischen Land. Dies trifft weitestgehend auch auf den Gesundheits- und Sozialbereich zu, auch wenn in einigen Professionen, wie z.B. bei den Ärzten, die Beschäftigtenmobilität etwas höher ausfällt. Angebot und Nachfrage von und nach einzelnen Professionen weichen in den einzelnen Ländern durchaus voneinander ab. Die Unterschiede erklären sich durch die verschiedenen Gesundheits-, Versorgungs- und Ausbildungssysteme und der daraus resultierenden unterschiedlichen Funktions- und Aufgabenteilung. Neben dem Bedarf an Arbeitskräften, der notwendigen qualifikatorischen Voraussetzungen sind weitere Faktoren für die Mobilität entscheidend. Dazu gehören z.B. die Arbeitsbedingungen, mögliche Sprachbarrieren, kulturelle Aspekte und u.a. auch rechtliche Rahmenregelungen.

Ziel des Projektes war die Ermittlung von Angebot und Nachfrage und der Faktoren, welche die Mobilität von Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen in Nordwesteuropa erhöhen können sowie die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen, wie Anreize die Mobilität zu erhöhen bzw. Barrieren zu beseitigen sind.

Vorgehen

In einem ersten Schritt wurde das Missverhältnis von Angebot und Nachfrage in den Bereichen des Gesundheits- und Sozialwesens in Nordwesteuropa ermittelt. Dabei wurde angesichts des demografischen Wandels besonders auch der zukünftige Bedarf berücksichtigt. Zudem wurden die Faktoren, die inter- und intraregionale Mobilität fördern oder behindern, ausgemacht. In einem dritten Schritt wurden Handlungsempfehlungen erarbeitet und verbreitet, wie die Mobilität innerhalb und zwischen den Ländern Nordwesteuropas gesteigert werden kann. Der geografische Fokus wurde bei der Bearbeitung auf die beteiligten Partnerländer, also Großbritannien, Irland, Niederlande, Belgien und Deutschland gelegt.
Das IAT übernahm bei diesem Projekt die Gesamtkoordination.
Zudem hatte das Institut Arbeit und Technik die Aufgabe, die Faktoren, welche die Mobilität beeinflussen, zu eruieren und mögliche Handlungsschritte zu erarbeiten, wie Mobilität erhöht werden kann. Der Schwerpunkt lag dabei auf einer Analyse und Bewertung der bisher in den einzelnen Ländern verfolgten politischen Strategien, das Missmatch durch Beschäftigtenmobilität aufzuheben. Aus den gewonnen Erkenntnissen wurden Lösungsvorschläge und Handlungsvorschläge erarbeitet und verbreitet.