Gutachten zur Seniorenwirtschaft "Freizeitverhalten älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger" / FRALT

Ziel und Aufgabenstellung

Das Wissen um das Freizeitverhalten und die Bedürfnisse und Interessen älterer Menschen sind für Fragen im Zusammenhang mit der Bewältigung der Herausforderungen des demographischen Wandels und der Seniorenwirtschaft von großer Bedeutung. “Freie Zeit” und entsprechendes Verhalten in der Nacherwerbsphase ist anders als während des Berufslebens zu definieren und wird auch so empfunden. Zum einen entscheiden die gesundheitlichen und finanziellen Möglichkeiten, die Freizeit sinnvoll und aktiv zu verbringen, ganz entscheidend mit darüber, ob die Lebensqualität für ältere Menschen gut ist und ob sie als gut wahrgenommen wird. Zum anderen sind attraktive und für diesen Lebensabschnitt geeignete Freizeitangebote eine Voraussetzung dafür, wie und wo ältere Menschen ihre freie Zeit verbringen. Von Bedeutung sind auch Erfahrungen mit als sinnvoller erlebter Freizeitgestaltung.

Die vom MGSFF herausgegebene und von der FFG und vom IAT Mitte 2003 gemeinsam erarbeitete Studie “Einkommen und Ausgaben älterer Menschen in Nordrhein-Westfalen” zeigt auf, dass Haushalte mit Älteren mehr als 21 % ihres frei verfügbaren Einkommens für Freizeitaktivitäten ausgeben, den größten Teil (11,6 ) davon für Reisen, weitere relevante Felder sind Gastronomie (3,1), Printmedien (2,5%), EDV + Mobiltelefonie (1,7%), Haustiere (0,8%). Damit wird für Freizeitaktivitäten ähnlich viel, oder in einer erweiterten Betrachtungsweise sogar mehr, ausgegeben, wie für Grundnahrungsmittel.
Dies macht deutlich, dass der Freizeitbereich für die Entwicklung der Seniorenwirtschaft in NRW von zentraler Bedeutung ist.

Vorgehen

Informationen, Zahlen, Daten und Fakten zum Freizeitverhalten älterer Menschen liegen in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen (z.B. Geographie, Gerontologie, Sozialwissenschaften, Kulturwissenschaften, Freizeitforschung) vor; jedoch in unterschiedlicher Qualität, auf viele Quellen verteilt und nicht systematisch aufbereitet. Für die strategische Perspektive des Arbeitsbereichs Freizeit und für die Entwicklung umsetzungsbezogener Handlungsansätze der Landespolitik war es notwendig, diese “vielfältige Unübersichtlichkeit” systematisch auszuwerten und handlungsrelevant aufzubereiten.

Die Expertise hat:

Die Ergebnisse wurden auf dem Workshop “Freizeitverhalten älterer Menschen” im Stadttor Düsseldorf vorgestellt und diskutiert.

Kooperationspartner

Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl Prof. Dr. Rolf G. Heinze