Erfahrungsaustausch zwischen Ziel 2-Regionen - Zwischenevaluierung, Kompetenzfelder und Konsequenzen für die europäische Strukturpolitik / Eurokon

Ziel und Aufgabenstellung

Gemäß den Vorgaben der Europäischen Kommission wurden zum Herbst des Jahres 2003 die Halbzeitbewertungen der Ziel 2-Programme 2000-2006 für die europäischen Regionen vorgelegt. Für die in den jeweiligen Programmen verantwortlichen Akteure ergab sich damit die Herausforderung, aus den Gutachten Konsequenzen für die zweite Programmphase zu ziehen. In Hinblick auf die Neustrukturierung der EU-Strukturpolitik stellte sich zudem für die Regionen die Frage, in welcher Höhe sie ab dem Jahre 2007 noch Fördermittel aus den Strukturfonds erhalten und nach welchen Prinzipien diese verteilt werden. Die meisten Regionen der alten EU-Mitgliedstaaten - so auch Nordrhein-Westfalen - gingen seinerzeit von einer erheblichen Reduzierung der Strukturfondsmittel aus. Vor diesem Hintergrund war es für die Regionen umso wichtiger


Vor diesem Hintergrund veranstaltete das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen (MWA NRW) am 14. und 15. Juli 2004 in Oberhausen und anderen Städten des Ruhrgebiets eine Konferenz "Moderne Strukturpolitik im Europa der Regionen", an der mehr als 400 Akteure aus unterschiedlichen europäischen Regionen teilnahmen. Die Konferenz bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine gute Möglichkeit, Erfahrungen und Ansätze zu diskutieren und daraus auf ihre Programme übertragbare Ergebnisse abzuleiten. Zudem wurden die Grundlagen für eine fachspezifische internationale Kooperation geschaffen bzw. ausgebaut.

Neben den Ergebnissen der Halbzeitbewertungen zu den Ziel 1- bzw. Ziel 2-Programmen war die Entwicklung von Kompetenzfeldern (Clustern) im Rahmen der Strukturpolitik ein Schwerpunktthema der Konferenz. Die Bedeutung dieses Politikansatzes ergab sich zum einen aus den positiven Erfahrungen, die weltweit in verschiedenen Regionen mit diesem Ansatz gesammelt wurden, aber auch aus der Notwendigkeit, in Zukunft die Effektivität von kleineren Fördermittelbudgets durch die Fokussierung und Bündelung der Interventionen zu erhöhen. Diese Themen wurden in folgenden sechs Seminaren am zweiten Tag der Konferenz vertieft:

Seminar I:  Regionale Clusterpolitik in der Mikrostrukturtechnik, Technologiezentrum Dortmund

Seminar II:  IT-Netzwerkbildung in einer Querschnittstechnologie, Kompetenzzentrum für Kommunikations- und Informationstechnologie, ComIn, Essen

Seminar III:  Wachstumschancen in Gesundheitswirtschaft und Life Sciences, Life Technologies Ruhr e.V., Bochum

Seminar IV:  Chemie - neue Chancen in einer Traditionsbranche, Technologie- und Chemiezentrum Marl

Seminar V:  Regionale Potenziale im Wachstumsmarkt Logistik, Schifferbörse, Duisburg

Seminar VI:  Die Rolle der öffentlichen Hand für die Clusterentwicklung, Rheinisches Industriemuseum, Oberhausen

Vorgehen

Das IAT übernahm im Rahmen der organisatorischen Anforderungen in enger Absprache mit dem MWA die inhaltlichen Vorbereitungen. Dazu zählte die Ansprache und Einladung der Teilnehmer/innen und Referenten aus ausgewählten europäischen Regionen sowie inhaltliche Absprachen zu den einzelnen Tagesordnungspunkten. Folgende Arbeitsschritte wurden insgesamt durchgeführt:


Die Ergebnisse der Konferenz wurden im Rahmen eine Publikation (s.u.) aufgearbeitet. Besondere Bedeutung hatten zum einen Fragen zum Verhältnis von traditioneller europäischer Ausgleichspolitik und Wachstumspolitik (Cluster, Wachstumskerne) sowie zum anderen die Implementation und Nutzung von Monitoring- und Evaluationsinstrumenten zur Steuerung von Cluster-Politik.