Gesundheitswirtschaft in Dortmund-Bestandsaufnahme und Perspektiven / HEDO
Ziel und Aufgabenstellung
Die Gesundheitswirtschaft spielt bereits heute am Wirtschaftsstandort Dortmund eine bedeutende Rolle. Die Expertise verfolgt im Wesentlichen die Ziele:
- die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft für Dortmund quantitativ und qualitativ zu beschreiben und zu analysieren;
- die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft für Dortmund im Vergleich zu anderen Regionen herauszustellen;
- Suchfelder und Ansatzpunkte für die Entwicklung der Gesundheitswirtschaft in Dortmund zu skizzieren.
Auftraggeber ist die Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung Dortmund.
Vorgehen
Die Gesundheitswirtschaft gilt als eine der wenigen Wachstumsbranchen. Unterschiedliche Regionen bundesweit und auch innerhalb Nordrhein-Westfalens haben dies genutzt, um sich als “Gesundheitswirtschaftsregionen” zu profilieren und im interregionalen Wettbewerb zu positionieren. In NRW sind dies insbesondere Teilregionen des Ruhrgebietes und Ostwestfalen-Lippe. Eine Analyse der in Dortmund vorhandenen Potentiale zeigt, dass die Grund- und Regelversorgung in Breite und Tiefe gleichermaßen gewährleistet ist. Ebenso besteht eine relativ breite Basis in den Zulieferbereichen der Gesundheitswirtschaft. Von den Kernbereichen der Gesundheitswirtschaft selbst werden jedoch allenfalls geringe wirtschaftlich relevante Impulse ausgehen. Nachhaltige Wachstumsimpulse und Beiträge zum Strukturwandel des Gesundheitswesens dürfen dagegen von den “Zulieferbereichen” Biomedizin und Informations- und Kommunikationstechnik erwartet werden. Anknüpfungspunkte dafür sind das erst vor wenigen Jahren entstandene Biomedizinische Zentrum und die in früheren Jahren aufgebauten wissenschaftlichen und unternehmerischen IT-Kapazitäten, insbesondere auch der Medizininformatik. Ihnen bieten sich durch die Gesundheitsreform und den Druck auf eine allgemeine Modernisierung des Gesundheitswesens ein neues Geschäftsfeld mit großem Investitionsbedarf. Vor dem Hintergrund regionalpolitischer und marktstrategischer Überlegungen wird das Segment “Organisation und Ausgestaltung des modernen Gesundheitswesens” als ein Kompetenzfeld ausgewiesen, das auf einer Vernetzung von Angebot und Nachfrage vor Ort basiert und Chancen hat, durch erfolgreiche Pilotanwendungen zu einem Leitmarkt zu werden. Dieses Kompetenzfeld wird weiter strukturiert durch die Teilbereiche
- Organisation und Arbeit: Entwicklung, Implementierung und Betrieb neuer Organisationsmodelle bei den Leistungserbringern und deren informations- und kommunikationstechnische Unterstützung.
- Technik: Ausbau der Biomedizin, Ausbau der Medizininformatik und Organisation von Pilotanwendungen bei Dortmunder Leistungserbringern.
- Dienstleistungen: “Dienstleistung Wohnen” für Senioren mit Entwicklung von Dienstleistungen im Vorpflegebereich. Entwicklung eines Angebotsprofils
- Arbeitsgesundheit und Prävention”.
- Unter Zugrundelegung einer landesweiten Prognose kann damit bis 2015 ein Zuwachs von zwischen 2.500 und 5.500 Arbeitsplätzen erzielt werden.
Die Expertise wurde im Februar 2004 abgeschlossen.