Sektorstudie Chemische Industrie / SCHI

Ziel und Aufgabenstellung

Die Chemische Industrie ist eine der ökonomischen und technologischen Schlüsselbranchen Deutschlands. In den vergangenen Jahren waren in den Unternehmen der Branche grundlegende Umstrukturierungen zu beobachten. Konzentration auf Kerngeschäfte und Ausgliederung ganzer Unternehmensteile aus Konzernverbünden sind zwei Stichworte, die diesen Strukturwandel beschreiben. Weitgehend ungeklärt ist bisher, wie sich die Neustrukturierung der Chemischen Industrie auf die Innovationsfähigkeit der einzelnen Sparten auswirkt.

Im Zentrum des Projekts stand daher die quantitative und qualitative Analyse der sektoralen Innovationssysteme in der Grundstoffchemie und den Spezialchemikalien. Das Hauptziel des Projekts war neben der Untersuchung und Beantwortung der Frage nach der technologischen Innovationsfähigkeit dieser Chemiesparten und des Standorts Deutschlands im internationalen Vergleich darin, aktuelle und mögliche künftige Veränderungen herauszuarbeiten, die angesichts der sich abzeichnenden Umstrukturierungen zu erwarten sind und sich hieraus ergebende Konsequenzen für die Technologie- und Innovationspolitik abzuschätzen. Eingegangen wurde auch auf die aktuellen und zukünftigen Entwicklungen, die Neudefinition der Kernkompetenzen der Unternehmen und der Sparten sowie deren Auswirkungen auf die Organisation von Forschung und Entwicklung.

Vorgehen

Die Ergebnisse des Projekts fließen als Sektorstudie in die regelmäßige Technologieberichterstattung des BMBF ein. Für die quantitative Analyse der technologischen Leistungsfähigkeit der beiden Chemiebereiche wird auf das in der bisherigen Berichterstattung zur technologischen Leistungsfähigkeit erprobte Instrumentarium zurückgegriffen. Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 13 Expertengespräche mit den ausgewählten Unternehmen durchgeführt. Der Ausarbeitung des Leitfadens für diese Gespräche ging eine Analyse der Geschäftsberichte von 30 Chemieunternehmen (20 Spezialchemie- und 10 Grundstoffchemieunternehmen) voraus. Diese Vertiefungen zielten darauf, die quantitativen Aussagen genauer interpretieren zu können und Hinweise auf Trends zu erhalten, die sich in den verfügbaren Daten noch nicht abzeichnen können.

Koordiniert und inhaltlich getragen wurde die Sektorstudie vom Institut Arbeit und Technik. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Institut für Wirtschaftsforschung (NIW) und dem Fraunhofer Institut Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI) bearbeitet.

Wichtigste Ergebnisse

Eine Zusammenfassung der Studie befindet sich in: “Zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands 2002”, Bericht im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Kapitel 6 “Chemische Industrie: Grundstoff- und Spezialchemie.