Geschäftsstelle Seniorenwirtschaft / GS
Info zur Website www.seniorenwirt.de:
Die Webseite www.seniorenwirt.de wurde eingestellt.
Das Institut Arbeit und Technik (IAT) bearbeitet im Rahmen seiner Forschungen das Thema “Wirtschaft und Lebensqualität im demografischen Wandel” weiterhin und steht für alle Interessierten als Ansprechpartner für Fragen, Projekte und Vorhaben in diesem Feld zur Verfügung.
Ziel und Aufgabenstellung
Bislang wurde das Altern der Gesellschaft überwiegend als ein Problem des (Wirtschaft-) Standorts Deutschland diskutiert und die Alten in der Gesellschaft hauptsächlich als Last und Kostenfaktor gesehen. In letzter Zeit wird jedoch vermehrt auf die sich daraus erge-benden Chancen für Wirtschaft und Beschäftigung hingewiesen und dazu aufgefordert, den Bedürfnissen und wirtschaftlichen Potenzialen älterer Menschen mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
Das Projekt 'Seniorenwirtschaft' will dazu beitragen, dass möglichst viele Sozial-, Gesund-heits- und Wirtschaftseinrichtungen im Lande Nordrhein-Westfalen ihr Angebot an alten-orientierten und altengerechten Produkten und Dienstleistungen verbessern. Dadurch soll
- die Lebenssituation älterer Mitbürger/-innen in NRW verbessert werden,
- der Beschäftigungsstand in Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen für ältere Menschen liefern, deutlich ausgeweitet werden,
- die Kaufkraft älterer Menschen aus NRW (aber auch aus Nachbarregionen) mobilisiert werden,
- NRW sich als (exportfähiger) Kompetenzstandort für Fragestellungen profilieren, die die Zukunft des Alterns und das Altern der Gesellschaft betreffen.
Um die Seniorenwirtschaft in NRW zu aktivieren, haben das Ministerium für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie (MASQT) sowie das Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit (MFJFG) eine Landesinitiative Seniorenwirtschaft aufgebaut und mit einer wissenschaftlichen Geschäftsstelle ausgestattet. Sie hat ihren Sitz am Institut Arbeit und Technik (IAT) in Gelsenkirchen und wird in fachlichen Fragen sowohl vom IAT selbst, als auch von der Forschungsgesellschaft für Gerontologie (FFG) in Dortmund unterstützt und begleitet.
Die Arbeiten sind ein Bestandteil des Bündnisses für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit des Landes Nordrhein-Westfalen.
Vorgehen
Zur Umsetzung des Projekts fokussierte die Geschäftsstelle Seniorenwirtschaft ihre Arbeit auf vier Aktivitäten:
- Inhaltliche Unterstützung von Arbeitskreisen aus Wirtschaft, Sozialwesen, Politik und Wissenschaft (zunächst in den drei Themen Telekommunikation und Neue Medien; Wohnen, Handwerk und Dienstleistungswirtschaft; Freizeit, Tourismus, Sport und Wellness). Diese Arbeitskreise sollen Gestaltungsmöglichkeiten herausarbeiten und deren Umsetzung planen.
- Konkretisierung von Projektideen und Moderation von Innovationspartnerschaften und Kompetenznetzwerken.
- Aufbereitung von Informationen zu den Entwicklungstrends im Bereich Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität im Alter.
- Durchführung von Veranstaltungen
Ergebnisse
Auf Grundlage des Memorandums der Forschungsgesellschaft für Gerontologie, Dortmund (FfG) und des Institutes Arbeit und Technik, Gelsenkirchen (IAT) zum Thema “Wirtschaftskraft Alter” beschloss der Steuerungskreis des nordrhein-westfälischen Bündnisses für Ar-beit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit im August 1999, die Entwicklung seniorenorientierter Dienstleistungsangebote und Produkte zu unterstützen und die damit in Verbindung stehenden Beschäftigungsmöglichkeiten zu fördern. Hierzu konstituierte sich am 28.02.2000 im Rahmen des Bündnisses die AG Seniorenwirtschaft.
In der AG Seniorenwirtschaft wirkten die Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, Kammern und Fachverbände von Handwerk, Industrie und Handel sowie die Landesregierung (MASQT, MFJFG, MWMTV, MBW, FM, StK) mit; die Federführung oblag dem MFJFG und dem MASQT.
Entsprechend den Ergebnissen eines Auftaktworkshops wurden von der AG drei Themenkomplexe als prioritäre Handlungsfelder festgesetzt, zu denen sich jeweils Unterarbeitsgruppen konstituiert haben:
- Telekommunikation und Neue Medien für Ältere
- Wohnen, Handwerk und Dienstleistungswirtschaft
- Freizeit, Tourismus, Sport, Wellness und Kultur
Zur Umsetzung der Initiative wurde eine institutionelle Struktur mit drei Säulen eingesetzt: die AG Seniorenwirtschaft als Zentrale Arbeitsgruppe, drei handlungsfeldbezogene Unterarbeitsgruppen und die Geschäftsstelle Seniorenwirtschaft.
Die Einbindung der AG Seniorenwirtschaft in das nordrhein-westfälische Bündnis für Arbeit blieb bis Februar 2002 bestehen. Auf der Sitzung des politischen Steuerungskreises des Bündnisses für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit des Landes Nordrhein-Westfalen am 19.02.02 wurde durch den politischen Steuerungskreis des Bündnisses der Beschluss gefasst, dass “die Funktion der Arbeitsgruppe im Bereich Seniorenwirtschaft und das Erreichte als erfolgreich abgeschlossen” betrachtet und die Aktivitäten des Projekts Se-niorenwirtschaft außerhalb der offiziellen Bündnisstrukturen fortgesetzt werden sollen. Seit Anfang März 2002 wurde das Projekt als Landesinitiative Seniorenwirtschaft NRW un-ter der bewährten Federführung der beiden NRW-Ministerien MFJFG und MASQT fortgeführt. Umstrukturierungen der nordrhein-westfälischen Landesministerien im November 2002 hatten zur Folge, dass die alleinige Zuständigkeit für die Landesinitiative Seniorenwirt-schaft dem neuen Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie (MGSFF NRW). Die Arbeit in den drei Gestaltungsfeldern ist von den strukturellen Veränderungen unberührt geblieben. Innerhalb dieser Gestaltungsfelder konnten die Arbeiten in den letzten Jahren erheblich verbreitert und vertieft werden.
Das übergeordnete Ziel des Projekts “Seniorenwirtschaft” besteht darin, dass möglichst viele Sozial-, Gesundheits- und Wirtschaftseinrichtungen im Lande Nordrhein-Westfalen ihr Angebot an Senioren orientierten und Senioren gerechte Produkten und Dienstleistungen verbessern. Dadurch soll:
- die Lebensqualität älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger in Nordrhein-Westfalen verbessert werden;
- der Beschäftigungsstand in Unternehmen deutlich ausgeweitet werden, die Produkte und Dienstleistungen für ältere Menschen (weiter-)entwickeln;
- die Kaufkraft älterer Menschen aus Nordrhein-Westfalen (aber auch aus Nachbarregionen) mobilisiert werden;
- Nordrhein-Westfalen sich als (exportfähiger) Kompetenzstandort für Fragestellungen profilieren, welche die Zukunft des Alterns und das Altern der Gesellschaft betreffen.
- Seit dem Jahr 2003 bemüht sich die Landesinitiative zudem intensiv um eine Einbettung ihrer Arbeit in europäische Zusammenhänge und um Zugang zur EU-Ebene.
Um die operative Begleitung der Landesinitiative sicher zu stellen und die mit dem Aufbau und der Umsetzung der Landesinitiative verbundenen notwendigen inhaltlichen und organisatorischen Aufgaben zu bewältigen, wurde durch dasMFJFG NRW und MASQT NRW zum 01.03.2000 die Geschäftsstelle Seniorenwirtschaft eingerichtet. Seit den Umstrukturie-rungsmaßnahmen der Landesministerien im November 2002 wird sie durch Mittel des MGSFF NRW getragen. Die Geschäftsstelle hat ihren Sitz am Gelsenkirchener Institut Arbeit und Technik und wird von diesem sowie der Dortmunder Forschungsgesellschaft für Geron-tologie fachlich und organisatorisch unterstützt. Sie setzt sich aus zwei wissenschaftlichen Mitarbeitern/innen und zwei Teilzeit beschäftigten Sekretariatskräften zusammen.
Die Geschäftsstelle versteht sich als Konzeptions-, Umsetzungs-, Koordinations- und Evaluierungsstelle und führt ihre Arbeit in enger und kontinuierlicher Abstimmung mit dem federführenden Ministerium durch. Sie fördert dabei zum einen den Dialog mit relevanten Akteuren aus Wirtschaft, Verbänden und öffentlicher Hand und führt Maßnahmen zur Sensibilisierung der Akteure z.B. durch die Organisation von Workshops, Arbeitsgruppen, Veröffentlichungen, bilateralen Kontakten und Tagungen durch. Zum anderen erarbeitet sie in Kooperation mit relevanten Akteuren inhaltliche Vorschläge für prioritär zu verfolgende Maßnahmen, deren Umsetzung sie anstößt und begleitet und hinsichtlich ihrer Beschäftigungs- und Wohlfahrtseffekte bewertet. Weiterhin betreut sie die Bearbeitung relevanter Forschungsfragestellungen.
Darüber hinaus besteht eine weitere wesentliche Aufgabe der Geschäftsstelle darin, das Thema Seniorenwirtschaft und die im Rahmen der Landesinitiative angestoßenen Projekte öffentlichkeitswirksam darzustellen und zu vermarkten. Dies soll sowohl dazu dienen, ihren Stellenwert für die Beschäftigungspolitik und die Steigerung der Lebensqualität älterer Menschen deutlich zu machen, als auch Anstöße zum Transfer und zur Verbreitung ent-sprechender wirtschaftlicher Initiativen zu geben.
Die Geschäftsstelle Seniorenwirtschaft koordiniert drei Arbeitsgruppen (AGs) sowie weitere – temporär und themenspezifisch angelegte – Arbeitskreise, die den jeweiligen AGs inhalt-lich zugeordnet sind. Darüber hinaus führt sie handlungsfeldübergreifende Aktivitäten und Projekte durch. Des Weiteren steht sie als Informations- und Kompetenzadresse für eine Fülle von Anfragen zur Verfügung.
Die Aufteilung des Feldes in die drei Kernbereiche 1) Freizeit, Tourismus, Sport, Wellness und Kultur; 2) Telekommunikation und Neue Medien für Ältere sowie 3) Wohnen, Handwerk und Dienstleistungswirtschaft hat sich bewährt. In allen drei Bereichen sind Vorhaben auf den Weg gebracht worden, über die in den Statusreports der Geschäftsstelle und im Bericht der Ministerin kontinuierlich berichtet worden ist.
In der Vergangenheit sind von dieser Geschäftsstelle insbesondere in ihren definierten Handlungsfeldern aber auch in handlungsfeldübergreifenden Themengebieten zahlreiche Aktivitäten initiiert und durchgeführt worden, die ausführlich in den Statusberichten der Geschäftsstelle, dem Bericht der Ministerin für Gesundheit, Soziales Frauen und Familie NRW zu entnehmen sind. Dabei ist es in vielen Bereichen gelungen, auf die ökonomischen Möglichkeiten der Seniorenwirtschaft aufmerksam zu machen und positive Beschäftigungseffekte zu erzielen; aber sowohl in der Breite als auch in der Tiefe muss der Stellenwert der marktrelevanten Zielgruppen der Senioren/innen zwischen “55 und 100+” im unternehmerischen wie gesellschaftlichen Umfeld erhöht und in stärkerem Maße verankert werden. Dieser Herausforderung wird sich die Landesinitiative Seniorenwirtschaft in ihrer zukünftigen Arbeit in den Jahren 2005/2006 verstärkt stellen. Konzentrieren wird sie sich auf die Entwicklung und Erstellung konkreter Produkte, die durch organisatorische und inhaltliche Öffentlichkeitsarbeits-, Unterstützungs- und Beratungsleistungen ergänzt werden.