Die institutionenökonomischen Grundlagen der Wissensteilung / InstÖk
Ziel und Aufgabenstellung
Die Neue Institutionenökonomik (NIÖ) befasst sich mit formellen und informellen Institutionen (Regeln, Verhaltensweisen, Gewohnheiten u.Ä.), die die Interaktion zwischen den wirtschaftlich handelnden Individuen regeln und beeinflussen. Bisher hat sich die NIÖ im Großen und Ganzen nur mit der Arbeitsteilung, d.i. dem Interaktionsprozess der laufenden Produktion oder des Warenaustauschs, auseinandergesetzt. Das Neue an dieser Analyse besteht in der wissenschaftlichen Erfassung der Rolle von spontan oder durch Vereinbarung zustandekommenden Institutionen zur freiwilligen Interaktion individuellen Handelns im Wettbewerb.
Das Projekt dehnt die Art des institutionenökonomischen Vorgehens auf ein zweites Feld der Interaktion aus, das die gesellschaftliche Nutzung vorhandenen und neu zu gewinnenden Wissens, die heute wichtigste wirtschaftliche Ressource im innovatorischen Prozess, betrifft. Dieser Prozess wird mit dem Begriff der Wissensteilung belegt.
Die spezifischen Institutionen des wissensteiligen Interaktionsprozesses gegenüber dem arbeitsteiligen Interaktionsprozess herauszuarbeiten, das Gemeinsame und die Unterschiede zu erfassen, ist der Zweck dieses Projekts. Es versteht sich als eine Grundlegung zum Innovationsprozess, der sich vom Prozess der laufenden Produktion dadurch unterscheidet, dass die Interaktionsformen der Kooperation und des nicht wirtschaftlichen Wettbewerbs (generelle und nicht spezifische Entgeltlichkeit) dominieren, die Eigentumsfrage sich nicht in der Weise wie beim Warenaustausch stellt und lösen lässt, Wissen ein potenziell öffentliches Gut ist und eine breite Infrastruktur des Wissens (Bildungseinrichtungen, kulturelle Traditionen u.Ä.) in die Betrachtung einzubeziehen ist.
Vorgehen
Das Projekt soll einerseits theoretische Grundlagen schaffen und andererseits Erkenntnisse aus den empirischen Ergebnissen erzielen, die momentan zu den zentralen Fragestellungen im Schwerpunkt Innovationssysteme durchgeführt werden. Vorarbeiten wurden bereits mit dem Institutsbuch “Wissenteilung” (siehe “Veröffentlichungen”) geleistet.
Das Projekt wird vorwiegend als Diskurs mit einer Reihe von Wissenschaftlern durchgeführt, die sich mit den Problemen von Wissen und Innovation beschäftigen. Das sind zum einen Ökonomen, die die Fragestellung aus einer institutionenökonomischen Perspektive angehen. Ebenso bestehen Kontakte zu Vertretern der Innovationssystemforschung. Das Projekt wurde im Herbst 2000 in Luxemburg der Arbeitsgruppe “European Trend Chart on Innovation” vorgestellt und am 11. April 2001 wurde ein Seminar zu dem Thema am IAT veranstaltet. Aus dieser Veranstaltung wird eine Buchpublikation hevorgehen.
Abschluss des Projekts
Das Projekt wird mit folgendem Buch abgeschlossen:
Helmstädter, E. (ed.), The Economics of Knowledge Sharing. A New Institutional Approach, New Horizons in Institutional and Evolutionary series, Edward Elgar Publishing, Sept 2003 c 208 pp Hardback £ 49.95.
Das fertige Manuskript ist im Frühjahr 2002 beim Verlag eingereicht worden. Die Annahme des Manuskripts für die Reihe New Horizons in Institutional and Evolutionary Economics erfolgte im Herbst. Eine letzte Abstimmung mit den Autoren erfolgte bis Februar 2003. Die weiteren Verarbeitungsstufen im Jahre 2003:
8. Mai 2003: copy edited manuscript;
19. Juni 2003: camera ready copy,
24. Juli 2003: Einfügen des Personen- und Sachindex
21. August 2003: final camera ready copy
Ende September 2003: Auslieferung.
Die Zusammenarbeit mit dem Verlag war gewiss zeitaufwändig, wir können jedoch sicher sein, dass dies der Buchqualität zu Gute kommt. Der vom Verlag vorgeschlagene Klappentext charakterisiert den Inhalt des Buches wie folgt:
Opening up a new area of research encompassing the institutional framework of the innovation process, this pathbreaking volume will be of enourmas interest to a wideranching audience including economists in the field of theory, innovation research, new institutional economics, evolutionary economics, history of economic thougt, and education policy. As knowledge sharing interactions are akin to other kinds of competition aside from economic, this book will also be warmly welcomed by social and political scientists specialising in a variety of related topics.