Verbundspezifische Projekte im Rahmen einer regionalisierten Strukturpolitik. Erfahrungen in Ziel 2 Regionen. Zwischenbilanz, Best Practice und Konsequenzen für zukünftige Projekte / Ziel2

Ziel und Aufgabenstellung

Die verbundspezifischen Projekte greifen die bisherigen Erfahrungen mit der regionalisierten Strukturpolitik in Nordrhein-Westfalen auf. Sie gehen davon aus, dass “industrielle Verflechtungsstrukturen … die regionale Wirtschaftskraft und die Wettbewerbsfähigkeit der Region stärken (können), wenn sie sich dynamisch entwickeln und auf expandierende Märkte ausgerichtet sind.” Mit dieser Zielsetzung wird den veränderten wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen Rechnung getragen. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen sehen sich zunehmend Herausforderungen gegenüber, die sie immer häufiger nicht mehr allein, sondern im Verbund bzw. im Rahmen eines innovativen regionalen Umfeldes bewältigen können.

Im Rahmen des Projektes wurden die drei Dutzend zwischen 1984 und 1999 im Rahmen dieses Programms durchgeführten verbundspezifischen Projekte evaluiert. Im Mittelpunkt der Evaluierung standen Fragen nach den formalen Rahmenbedingungen, nach dem regionalen und sektoralen Kontext sowie nach der Durchführung der Projekte. Vertiefend wurden dann vier Projekte als best-practice untersucht, wobei die Frage nach den möglichen und erwartbaren Wirkungen im Mittelpunkt stand.

Insgesamt wurde deutlich, dass sich die einzelnen Projekte sehr unterschiedlich entwickelt haben, wobei das Projektmanagement, die strategische Bündelung der Ergebnisse und die Umsetzungskompetenz erhebliche Engpassfaktoren darstellen. Diesen Schwierigkeiten liegen Spannungsfelder zugrunde, die systematisiert und beschrieben werden.

Das Ergebnis bildet ein auf diese Spannungsfelder ausgerichteter Fragenkatalog. Dieser Fragenkatalog zielt darauf ab, die sich bei verbundspezifischen Projekten stellenden Spannungsfelder von Anfang an bewusst zu machen und sie im Projektverlauf kontinuierlich zu reflektieren, um so die Prozessqualität und damit die Chancen auf eine Optimierung der Ergebnisse zu erhöhen.

Vorgehen

Das Vorgehen erfolgte in Form einer Kombination von Aktenstudium, vertiefenden Expertengesprächen und einer schriftlichen Befragung der an den Projekten beteiligten Unternehmen. Im Rahmen zweier Expertenworkshops wurden die Erfahrungen mit vergleichbaren Verbundprojekten außerhalb der regionalisierten Strukturpolitik in NRW diskutiert und für die Auswertung genutzt. Den Ausgangspunkt der Evaluierung bildeten die Unterlagen über Projektbeantragung und -verlauf, Zwischenergebnisse und Endberichte der bisher durchgeführten verbundspezifischen Projekte in NRW. Diese Unterlagen boten einen ersten Überblick über die Problemstellungen und Zielsetzungen, den Projektverlauf und die Ergebnisse. Ausgehend von diesem Aktenstudium ließen sich Aussagen über unterschiedliche Projekttypen, entsprechende Vorgehensweisen und (ausgehend von den jeweiligen Zielsetzungen) Erfolgskriterien formulieren. Hiervon ausgehend wurde ein Fragebogen für vertiefende Gespräche entwickelt. Diese vertiefenden Gespräche wurden mit den Antragstellern und/oder den Projektdurchführenden für jedes der durchgeführten Projekte geführt. Die Expertengespräche dienten dazu, spezifische Informationen über Projektdurchführung, Spannungsfelder, Rolle der Beteiligten bzw. Gründe für die Nicht-Beteiligung zu erhalten.