TESS inkontakt - Teleservices für Senioren / TESS
Ziel und Aufgabenstellung
Ältere Menschen sind stark daran interessiert, ihren Lebensabend zu Hause, in ihrer gewohnten Umgebung zu verbringen. Um diesen Wunsch breitflächig zu unterstützen, sind neue Dienstleistungsangebote erforderlich. Das Projekt TESS(Teleservices für Senioren) nutzte Bildtelefone und Fernsehtelefone, um zu Hause lebende Menschen
- anzusprechen,
- mit Informationen zu unterstützen,
- zu aktivieren,
- Dienstleistungen zu vermitteln,
- untereinander in Kontakt zu bringen.
Damit erfolgt eine pilothafte Anwendung dessen, was am Institut Arbeit und Technik Mitte der 90er Jahre als ein Konzept für ein Virtuelles Altenheim entwickelt wurde.
Der Pilotversuch wurde vom Ev. Johanneswerk in Bielefeld und der Deutschen Telekom gemeinsam durchgeführt. Das IAT hat – zusammen mit empirica (Bonn) – die wissenschaftliche Begleitung übernommen.
Vorgehen
Die wissenschaftliche Begleitung umfasste beratende und konzeptionelle sowie evaluierende Aufgaben, die vor und während des praktischen Einsatzes der Teleservices für Senioren durchgeführt wurden. Im Einzelnen gehörten dazu die folgenden Arbeitspakete:
- Erhebung des Marktpotenzials;
- Mitgestaltung des zu erprobenden Gesamtkonzeptes;
- Erprobung/Überprüfung des Dienste-Angebotes;
- Erprobung/Überprüfung der eingesetzten Bildtelekommunikationstechnik;
- Erprobung/Überprüfung von Marketinginstrumenten;
- Erprobung/Überprüfung von Qualifizierungsmaßnahmen;
- Dokumentation der Erfahrungen.
Ergebnisse
Der Service von Inkontakt wurde von den beteiligten Menschen sehr gut aufgenommen. Allerdings waren zunächst Vorbehalte zu überwinden. Wo dieses gelang, schlug die anfängliche Skepsis bald in große Euphorie um. Besonders beliebt waren alle Angebote, bei denen Teilnehmer zu Gruppen zusammengeschaltet wurden. Zu Beginn des Pilotversuchs war der Service kostenfrei, am Ende wurden Gebühren erhoben. Dies hat dazu geführt, dass einige Teilnehmer abgesprungen sind. Bei der Bedienung der Bild- und Fernsehtelefone durch die Endnutzer gab es keine Probleme. Große Schwierigkeiten entstanden jedoch bei der Integration der verschiedenen technischen Teilkomponenten. Nach Beendigung des Pilotversuchs setzte das Johanneswerk seinen Service fort und arbeitet daran, ihn auch breitflächig zur Verfügung zu stellen. Ein Problem dabei ist, dass es keine kostengünstigen Bild- und Fernsehtelefone auf dem Markt gibt und dass das Internet-Video-Conferencing derzeit nur für einen kleinen Teil der potentiellen Kunden eine gangbare Alternative ist.