Regionaler Wandel und neue Innovationssysteme in Mittel- und Osteuropa / WaMO

Ziel und Aufgabenstellung

In den Transformationsprozessen der meisten Staaten in Mittel- und Osteuropa ist eine gewisse Konsolidierung eingetreten. makroökonomische Faktoren sind weitgehend stabilisiert, die Privatisierung hat, obwohl nicht “abgeschlossen”, ein Stadium erreicht, in dem die meisten Unternehmen nach privatrechtlichen Grundsätzen geführt werden; es hat eine Umorientierung der Märkte stattgefunden. Die Konsequenz daraus ist, dass viele ehemalig (oder noch) staatliche Unternehmen die lange Zeit nur mit dem Überleben gekämpft haben, nun langsam Spielräume gewinnen, eigene Strategien zu entwickeln. Dasselbe gilt für den neuen privaten Sektor. Das ermöglicht diesen Unternehmen, an die Entwicklung neuer Produkte und Märkte zu denken und damit Zugang zu neuen Produktionszusammenhängen zu gewinnen.

Gleichzeitig damit geht eine Entwicklung einher, die man als die Organisation wirtschaftlicher Prozesse auf regionaler Ebene bezeichnen könnte. Verschiedene Regionen in den zumeist zentralistisch verfassten Staaten (Polen, Tschechien) suchen nach Wegen, ökonomische Zusammenhänge auf regionaler Ebene besser zu organisieren.Diese Suchprozesse zur Neuorganisation von regionalen Zusammenhängen definieren auch das Umfeld für neue Innovationszusammenhänge und neue Industriestrukturen. Insofern sind Beobachtung und Analyse bestimmter Regionen ein ideales Forschungsfeld für die Entstehung neuer regionaler Innovationssysteme.

Untersucht wurden im Projekt vor allem, wie sich das Verhältnis von Wissensbasis, Industrie und Märkten durch institutionelle und informelle Erneuerung neu strukturiert und welche Konsequenzen das für die Innovationsfähigkeit der neuen Industriestruktur hat.

Vorgehen

Die Thematik wurde zum einen in ihren theoretischen Aspekten durch Literaturanalysen bearbeitet. Zum anderen wurde der Problembereich durch die Beteiligung an einem diskursiven Projekt erschlossen, das in einer vergleichenden Perspektive Erfahrungen der regionalen Strukturpolitik und des Strukturwandels in vier Europäischen Regionen (Donbas, Ukraine; Oberschlesien, Polen; Nord Pas de Calais, Frankreich; Nordrhein-Westfalen, Deutschland) zum Gegenstand hatte. Dabei wurden Erfahrungen der Projektpartner zuammengeführt und genutzt, um Strategien zu dikutieren, die die Potenziale in den beteiligten Regionen stärken können und auch auf einer praktisch-ökonomischen Ebene Verbindungen zwischen den Projektpartnern schaffen. Das Projekt ist abgeschlossen, die bestehenden Netzwerke werden weiterhin gepflegt.