REKOART - Rechnerunterstützte kooperative Arbeit / REKOART

Ziel und Aufgabenstellung

Im Zusammenhang mit der Umsetzung neuer Organisationskonzepte gewinnt die adäquate systemtechnische Unterstützung kooperativer Arbeitsformen immer mehr an Bedeutung. Interaktive Computersysteme, die mehrere Personen bei der Erledigung gemeinsamer Arbeitsaufgaben – auch bei räumlicher, zeitlicher und organisationaler Trennung – unterstützen, sind für die Informatik und die Arbeitsgestaltung noch relatives Neuland. Viele der aus der einzelplatzbezogenen Werkzeugperspektive heraus gewonnenen Erkenntnisse können übertragen werden und Leitlinien der Systemgestaltung behalten ihre Gültigkeit, dennoch aber erwachsen aus der hinzukommenden Medienperspektive – aus dem Computersystem als vermittelndes Medium zwischen Menschen – neue Anforderungen an eine menschengerechte und aufgabenorientierte Gestaltung.

In engem Zusammenhang mit dem Projekt REKOART stehen Themengebiete wie Telekooperation, Teleediting, Computer Supported Cooperative Work (CSCW) oder technische Konzepte wie das Application Sharing. Rechnerunterstützte kooperative Arbeit ist dabei als eine Organisationsform von kooperativer Arbeit anzusehen, die die Notwendigkeit einer räumlichen und zeitlichen Parallelität (Synlokalität und Synchronität) durch technische Hilfsmittel überwindet. Sie nutzt die Möglichkeiten der modernen Computertechnologie, um ein kooperatives Arbeiten standort- und organisationsübergreifend zu ermöglichen. Die Unterstützung von Gruppenarbeit wird dabei als ein Spezialfall der rechnerunterstützten kooperativen Arbeit angesehen.

Vorgehen

Neben der theoriegeleiteten, konzeptuellen Arbeit an Gestaltungskriterien und -empfehlungen und der Analyse von im Einsatz befindlichen produktionstechnischen Systemen in Hochgeschwindigkeitsverkehrsnetzen steht die Arbeit an und mit prototypischen, auf offenen Standards basierenden WAN-Applikationen im Vordergrund.

Zusammen mit der Abteilung Dienstleistungssysteme des IAT wurde das Projekt TEAMS durchgeführt, in dem Application Sharing und Video Conferencing bei der Erstellung und Prüfung der digitalen Automatisierten Liegenschaftskarte bei der staatlichen Vermessungsverwaltung der Bezirksregierung Düsseldorf eingeführt und erprobt wurden. In Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität zu Lübeck und dem dortigen Institut für Multimediale und Interaktive Systeme (IMIS) wurden Lernprozesse in den frühen Phasen des Einsatzes von multimedialen Computersystemen bei der kooperativen Erledigung von Arbeitsaufgaben untersucht. Mit dem Sekretariat für Zukunftsforschung (SFZ) in Gelsenkirchen und dem Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) in Berlin wurde ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie finanziertes Vorhaben zum Thema “Entwicklung und zukünftige Bedeutung mobiler Multimediadienste” durchgeführt. Dabei ging es u.a. um die Gestaltung ubiquitärer Dienste und entsprechender Werkzeuge, wobei neben den Rahmenbedingungen entsprechender Systeme und Dienste auch deren Auswirkungen auf die Arbeitswelt thematisiert wurden. Ausgewählte Szenarien mobiler Multimediadienste wurden im Rahmen von REKOART vertieft.