Nahrungs- und Genußmittelgewerbe in der Emscher-Lippe-Region / NaGe

Ziel und Aufgabenstellung

In der Emscher-Lippe-Region ist das Nahrungs- und Genussmittelgewerbe nach dem Steinkohlebergbau und der Chemischen Industrie das dritte wichtige wirtschaftliche Standbein. Legt man die Anzahl der Arbeitsplätze in Industrie und Handwerk zugrunde, so hat dieser Wirtschaftszweig in der Emscher-Lippe-Region etwa 10.000 Beschäftigte (Stand 1995). Grob überschlagen bedeutet dies, dass ungefähr jeder 15. Arbeitsplatz im produzierenden Gewerbe von dieser Branche gestellt wird.

Obwohl sich diese Branche eines gewissen Absatzvolumens sicher sein kann (“Gegessen und getrunken wird immer”) und im Gegensatz zu anderen Branchen nicht so stark von der gesamtwirtschaftlichen Konjunktur abhängig ist, deuten einige Anzeichen und Hinweise darauf hin, dass sich das Nahrungsmittel- und Genussmittelgewerbe um die Mitte der 90er Jahre in einer Phase des Umbruchs befand. Deutlich wurden diese Veränderungen insbesondere daran, dass Konzentrationstendenzen erkennbar waren; dass sich die Kundenanforderungen hinsichtlich gesunder, ökologisch unbedenklicher Produkte verschoben haben und dass sich neue Technologien und der starke Konkurrenzdruck massiv auf die Produktionsweise auswirkten.

Das Ziel dieser Studie war es, einen vertieften Einblick in die Probleme und Potentiale der Unternehmen des Nahrungs- und Genussmittelgewerbes in der Emscher-Lippe-Region zu erhalten und im Anschluss daran, Handlungsmöglichkeiten zur Sicherung bzw. Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit dieser Branche aufzuzeigen.

Vorgehen

Zur Beantwortung der oben genannten Fragestellungen wurden folgende Arbeitsschritte geleistet: Zunächst wurden die relevanten Entwicklungstrends und Herausforderungen im Nahrungs- und Genussmittelgewerbe herausgearbeitet. Um einen Überblick über die relevanten Strukturdaten dieser Branche zu erhalten, wurden die vorliegenden Statistiken und Informationen über das Nahrungsmittelgewerbe in dieser Region zusammengestellt und ausgewertet. Darüber hinaus wurden in insgesamt 26 Unternehmen leitfadengestützte Expertengespräche geführt, um die Potentiale und Probleme der Unternehmen in dieser Region erfassen zu können. Daneben wurden ebensolche Gespräche mit Vertretern des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes, mit einer Bäckereieinkaufsgenossenschaft, mit einem Technologieexperten und mit Experten aus den Bereichen Fleisch- und Backwaren geführt. Da die Segmente Fleisch- und Backwaren das größte Gewicht in der Nahrungsmittelbranche der Emscher-Lippe-Region haben, hat sich die Studie auf diesen Teilbereich konzentriert.

Ergebnisse

Vor dem Hintergrund der generellen Entwicklungstrends “Nahrungs und Genußmittelgewerbe” lassen sich unter besonderer Berücksichtigung der Bereiche Fleisch und Backwaren für die Emscher-Lippe-Region folgende Hauptherausforderungen ausmachen: