Flexibles Personalmanagement im Krankenhaus partizipativ entwickeln / Pflege Pool

Ziel und Aufgabenstellung

Das Projekt adressiert die Bewältigung betrieblicher Transformationsanforderungen in einem Krankenhaus am Beispiel von „Springer:innenpools“ als betriebliches Personalausfallkonzept. Ziel ist es, diese mitarbeitenden-orientiert im Rahmen einer wissenschaftlichen Begleitung (weiter) zu entwickeln. Die Arbeit von Beschäftigten im Pflegedienst des Krankenhaussektors ist durch knappe Personalressourcen, kurzfristige sowie länger andauernde Personalausfälle geprägt. Personalausfälle werden häufig entweder durch Leiharbeitnehmer:innen oder durch eine Umverteilung von Arbeit auf das verbliebene pflegerische Personal kompensiert. Die Gestaltung individueller Arbeits(zeit)verhältnisse wird nicht nur durch gesetzliche und betriebliche Rahmenbedingungen, sondern auch durch die individuellen Arbeits(zeit)präferenzen der Beschäftigten beeinflusst. Unterschiedliche Interessen, Ansprüche und Wünsche der Mitarbeitenden prägen arbeits(zeit)bezogene Flexibilisierungstendenzen in pflegerischen Arbeits- und Versorgungsprozessen. Ein Lösungsansatz, der für Krankenhäuser unter dem Veränderungsdruck von Personalengpässen an Relevanz gewinnt, ist die Flexibilisierung von Personaleinsätzen in Form von Springerpools. Welche arbeitsplatzbezogenen Präferenzen vorliegen, ob und unter welchen Rahmenbedingungen Springerpools im Krankenhaus den individuellen Arbeits(zeit)präferenzen der Beschäftigten gerecht werden, ist empirisch offen. Auch gibt es bislang wenig Wissen zu den Gründen für (oder gegen) die Entscheidung im Springerpool zu arbeiten.

Vorgehen

Das Vorgehen setzt an den Präferenzen an, die für Beschäftigte ausschlaggebend für oder gegen eine Beschäftigung im Springerpool sind. Diese werden im Rahmen von Fokusgruppen mit Beschäftigten erhoben. Berücksichtig werden Beschäftigte, die in verschieden Pool-Modellen (High Care-Springer:innenpool für spezialisierte Pflegebereiche und Low Care- Springer:innenpool für Normalstationen) tätig sind, sowie Beschäftigte, die einen festen Arbeitsbereich haben, Führungskräfte sowie Mitglieder des Betriebsrats. Das Vorgehen dient als Ausgangspunkt zur Konkretisierung des partizipativen Gestaltungsprozesses. Basierend auf den Ergebnissen wird zwischen Pflegedirektion, Betriebsrat, Beschäftigten und Führungskräften ein Gestaltungsprozess eingeleitet, in dem themenspezifisch betriebliche Lösungen erarbeitet werden. Diese konzentrieren sich auf die Modifikation der Arbeitsbedingungen im Rahmen der bestehenden Pool-Modelle, die Ergänzung von mitarbeiterorientierten Begleitangeboten sowie die Erarbeitung eines nachhaltigen Partizipationsprozesseses anhand von Anforderungen, die über das Konzept des Springerpools hinausgehen. Der Ergebnistransfer wird sowohl innerbetrieblich durch die Präsentation der Ergebnisse und den Dialog mit den Beschäftigten als auch überbetrieblich in Form von Lernreisen für Interessenvertretungen organisiert und gewerkschaftlich unterstützt.