Hintergrund
Unterstützung von Kleinunternehmen - Das Projekt InKas_mark
Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds der
Europäischen Union geförderten Projektes „Innovationsfähigkeit von KMU in einer alternden Gesellschaft stärken – InKas_mark“
war es, die Innovationsfähigkeit von Kleinst-, Klein- und mittelständischen Unternehmen zu
verbessern. Zu diesem Anlass wurde der Quick Check Innovation als ein
Selbstanalyseinstrument entwickelt, mit dem die Unternehmen ihre eigene
Innovationsfähigkeit testen und erste Handlungsschritte für eine
Optimierung einleiten können.
Der dem Projekt zugrundeliegende Innovationsbegriff ist umfänglich.
Dabei wird alles das als betriebliche Innovation verstanden, was in
einem Unternehmen zum ersten Mal durchgeführt wird. Was für ein
Unternehmen neu ist, kann für ein anderes Unternehmen bereits
alltägliche Praxis sein. Darüber hinaus hat Innovation zwei
Perspektiven. Einerseits die unternehmerische Sicht auf Produkte,
Dienstleistungen und Prozesse. Andererseits die Sicht der Kunden. Für
diese ist das innovativ, was sie für innovativ halten. Das Projekt
InKas_mark behandelt die Themenfelder alternde Kundschaft und alternde
Belegschaft ebenso wie die Verbesserung einer innovationsfreundlichen
Unternehmenskultur. Ohne den Einsatz professioneller Instrumente der
Personal- und Organisationsentwicklung geht das nicht. Diese werden in
den kleinen und mittelständischen Unternehmen nur selten eingesetzt. Um
die Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten und die Entwicklung von
Marktchancen voranzutreiben, sind aber insbesondere die kleinen
Unternehmen darauf angewiesen, nicht nur Ideen zu erzeugen, sondern sie
auch marktfähig umzusetzen.
Innovationsförderung durch verschiedene Bausteine
Während der dreijährigen Projektlaufzeit (April
2008 bis April 2011) wurden von der agentur mark GmbH und dem Institut
Arbeit und Technik aus diesem Anlass folgende Bausteine erarbeitet:
In einem ersten Schritt wurde eine schriftliche Befragung von älteren
Bürgerinnen und Bürgern in der Märkischen Region zu ihrer Lebenslage,
ihren Bedürfnissen und Interessen durchgeführt. Ziel dieser
Innovationsfeldbestimmung war es, die regionalen Potenziale in einer
älter werdenden Gesellschaft zu ermitteln, denn mit zunehmendem Alter
ändern sich häufig auch die Wünsche und Anforderungen. Die Ergebnisse
wurden insbesondere Unternehmen, die nah am Endkunden agieren, wie z.B.
Handwerksunternehmen zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse sind in
einer Broschüre zusammengefasst.
Diese können Sie hier herunterladen:
Innovationsmotor Seniorenmarkt [pdf - 3,20 MB]
In einem nächsten Schritt wurde mit den 15 beteiligten Unternehmen des Projektes direkt Hand-in-Hand gearbeitet. Zum einen wurde mittels des Instruments der „Innovationsbiographien“ erforscht, welche Innovationen in den beteiligten Unternehmen in den letzten Jahren stattgefunden haben. Dabei ging es darum herauszufinden, wie Innovationen in Kleinstunternehmen entstehen (Wer hatte die Idee? Welche Partner waren innerhalb oder auch außerhalb des Unternehmens an der Realisierung beteiligt?). Das Ziel war, den gesamten Lebenszyklus der Innovation nachzubilden und Erkenntnisse über Entstehung von der Idee bis hin zur Umsetzung zu gewinnen.
Parallel dazu wurde ein intensiver begleitender
Beratungsprozess mit den beteiligten Unternehmen durchgeführt. In den
vier definierten Handlungsfeldern Arbeitsorganisation, Führungskultur,
diversity management und Kompetenzentwicklung wurden insbesondere
Instrumente der Personal- und Organisationsentwicklung zur Erhöhung der
Innovationsfähigkeit der Projektbetriebe angewandt.
Mit dem Innovationsdialog wurden die gewonnenen Erkenntnisse mit den
Unternehmen aber auch einer darüber hinausgehenden Öffentlichkeit
kommuniziert und diskutiert. Zudem wurden mit den Innovationsdinnern
themenspezifische Inputs aus anderen Bereichen geliefert und diese
gaben wichtige Anstöße für die Projektarbeit. Mit dem ausgerufenen
Innovationswettbewerb Personal konnten zudem Unternehmen ausgezeichnet
werden, die über eine besonders innovative Personalpolitik verfügen.
Diese können Sie hier herunterladen:
Hagener Innovationspreis Personal [pdf - 3,19 MB]
Die aus der Innovationsfeldbestimmung, den Beratungsprozessen und
Innovationsbiographien und dem Innovationsdialog gewonnen empirischen
Erkenntnisse wurden analysiert und aufbereitet. Sie bildeten die
Grundlage für die Erstellung des Quick Check Innovation. Das
Gesamtpaket des Quick Check Innovation besteht aus einem Schnelltest,
den dazugehörigen Vertiefungsfragebögen mit Handlungsempfehlungen und
einem Instrumentenkoffer.
Die Projektpartner
Die agentur mark GmbH
ist eine regionale Netzwerkgesellschaft mit einer überwiegend
öffentlich-rechtlichen Gesellschafterstruktur. Ihre Aufgabe besteht in
der Verbesserung der beschäftigungspolitischen und wirtschaftlichen
Strukturen der Region durch die Entwicklung, Förderung und Beratung von
Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekten sowie die Erbringung von
Informations-, Beratungs- und Vernetzungsdienstleistungen. Es wurden
zahlreiche Projekte für unterschiedliche Auftraggeber wie EU, BMBF,
BMAS, Land NRW, Arbeitsverwaltungen, Kommunen etc. erfolgreich
umgesetzt (weitere Infos: www.agenturmark.de).
Das Handlungsfeld demografischer Wandel ist als Querschnittsthema in
allen Arbeitsbereichen der agentur mark GmbH präsent, wird aber auch in
speziellen Projekten und Aktivitäten bearbeitet.
Das Institut Arbeit und Technik
ist als anwendungsorientiertes Forschungs- und Entwicklungsinstitut
Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung der Fachhochschule
Gelsenkirchen. Der Forschungsschwerpunkt Gesundheitswirtschaft und
Lebensqualität (GELL) hat diverse erfolgreiche Forschungs- und
Gestaltungsprojekte durchgeführt, arbeitet eng mit Akteuren aus der
Gesundheitswirtschaft und Gesundheitspolitik zusammen und kann seine
Analysen und Erkenntnisse praxisgerecht aufarbeiten und zu
Handlungsempfehlungen für Einrichtungen, Unternehmen, Regionen und für
die Politik verdichten. Der Forschungsschwerpunkt Innovation, Raum,
Kultur (INNO) untersucht Zusammenhänge zwischen Innovation, Raum und
Kultur im Kontext des regionalen Strukturwandels. Dabei steht die Frage
nach der kulturellen Einbettung, den räumlichen Bezügen und der damit
verbundenen Wissensdynamik in Innovationsprozessen im Vordergrund.
Kulturelle Faktoren werden als Potenziale verstanden, die es zu nutzen
gilt, um die Besonderheiten von Räumen in globalem Kontext zur Geltung
zu bringen. Räumliche Faktoren können dazu beitragen, tradierte
Innovationspfade zu überwinden und neue Innovationsprozesse anzustoßen
und umzusetzen. Für das Institut spielt die systematische Verknüpfung
von Theorie und Praxis eine entscheidende Rolle (weitere Infos: www.iat.eu).
Die Autoren
Andreas Bendig,
Jahrgang 1966, studierte Geographie an der Ruhr-Universität Bochum und
Personalentwicklung an der TU Kaiserslautern. Er arbeitet als Trainer,
Berater, Projektentwickler und –leiter im Themenfeld Bildung, Arbeit
und Personal. Seine mehrjährige Führungserfahrung u.a als Personal- und
Organisationsleiter ist ihm bei der Umsetzung von Verbundprojekten und
Projektanbahnungen nützlich. Andreas Bendig entwickelt und leitet bei
der agentur mark GmbH in Hagen Forschungs- und Beratungsprojekte und
ist Ansprechpartner für das Themenfeld Demografie. Er begleitet
Menschen und mittelständische Unternehmen in Veränderungsprozessen,
identifiziert demografiebezogene Handlungsfelder und setzt
diesbezügliche Maßnahmen in Betrieben und Institutionen um. Andreas
Bendig blickt auf langjährige, interdisziplinäre Erfahrung zurück. Im
„Demografie-Experten e.V.“ ist er engagiertes Gründungsmitglied und
leitet ehrenamtlich die Geschäftsstelle des Vereins.
Michael Cirkel, Dipl. Soz.
Wissenschaftler, wissenschaftlicher Mitarbeiter des
Forschungsschwerpunktes Gesundheitswirtschaft und Lebensqualität am
Institut Arbeit und Technik in Gelsenkirchen. Forschungsschwerpunkte:
Wirtschaft und Lebensqualität im Demografischen Wandel,
Seniorenwirtschaft, Seniorenmarketing, personenbezogene
Dienstleistungen.
Elke Dahlbeck, Dipl. Soz.
Wissenschaftlerin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im
Forschungsschwerpunkt Gesundheitswirtschaft & Lebensqualität des
Instituts Arbeit und Technik Gelsenkirchen. Forschungsschwerpunkte:
Entwicklungstrends in der Gesundheitswirtschaft, Gesundheitsregionen,
Mobilität im Gesundheitswesen, Entwicklungstrends im demografischen
Wandel.
Dr. Barbara Kolzarek, Jahrgang 1969, studierte Volkswirtschaft an der Universität Dortmund.
Nach ihrem Studium war sie in den Feldern Kommunikation und Führung in
Beratungsprojekten für kleine und mittelständische Unternehmen
beschäftigt.
Berufsbegleitend studierte sie Organisationspsychologie und kehrte für
ihre Promotion im Themenbereich Personalauswahl an die Universität
Dortmund zurück. Seit 2005 ist Frau Dr. Kolzarek bei der agentur mark
GmbH in der Beratung und Begleitung von Menschen und mittelständischen
Unternehmen in Veränderungsprozessen tätig und hat mehrjährige
Erfahrung als Projektleiterin.
Sebastian Merkel, M.A. war
zunächst studentische, dann wissenschaftliche Hilfskraft und ist jetzt
als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsschwerpunkt
Gesundheitswirtschaft & Lebensqualität des Instituts Arbeit und
Technik Gelsenkirchen tätig.
Das InKas_mark Team bedankt sich an dieser Stelle noch einmal ganz
herzlich bei allen beteiligten Unternehmen für deren wichtige
Anregungen, Anstöße und aktive Teilnahme während der dreijährigen
Projektlaufzeit.