Modul Fokusgruppeninterview

Zielsetzung

Das Fokusgruppeninterview ist eine geleitete Diskussion mit dem Ziel, Meinungen, persönliche Wahrnehmungen, Einschätzungen und das Erleben einer spezifischen Zielgruppe von sechs bis zehn Personen über ein bestimmtes Thema oder eine bestimmte Situation zu erhalten. Die gruppenspezifische Auswahl der Interviewteilnehmerinnen und -teilnehmer bietet den Vorteil, dass auch die Perspektive schwach vertretener Interessengruppen sichtbar werden kann. So können z. B. Menschen mit Behinderung durch unterstützende Rahmenbedingungen, wie z.B. leichte Sprache, Bildern, Fotos etc., näher zu ihren Interessen befragt werden. Der geschlossene und gruppenspezifische Rahmen des Interviews (z.B. nur Menschen mit psychischer Beeinträchtigung) nimmt Ängste und Unsicherheiten und kann dafür sorgen, dass Teilnehmende ihre Bedürfnisse frei äußern.

Im Bereich der Quartiersentwicklung können Fokusgruppen zu folgenden Zwecken eingesetzt werden:

Einschätzungen zu diesem Modul von Nutzerinnen und Nutzer

Prozessphase:

eignet sich zur konkreten Umsetzung

Zeitaufwand:

bedarf längerer
Vorbereitung

Personalaufwand:

ist sehr
personalintensiv

Finanzieller Aufwand:

ist sehr
kostenintensiv

Partizipation:

hat einen hohen Beteiligungsgrad

Komplexität:

bedarf professioneller Unterstützung

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Anwenderinnen und Anwender

Zielgruppe

Handlungsfelder

Umsetzung und Durchführung

Umsetzung und Durchführung Der Ablauf des Fokusgruppeninterviews gliedert sich grob in drei Phasen: Auswahl der Untersuchungseinheiten, Datengewinnung, Auswertung.

Phase 1 – Auswahl der Untersuchungseinheiten:

Phase 2 – Datengewinnung:

Phase 3 – Auswertung:

Wichtige Umsetzungsschritte / Aufwandsabschätzung

Stolpersteine

Ob und inwieweit es zu einer dynamischen und ausgewogenen Diskussion kommt, ist stark von der Zusammensetzung der Fokusgruppe abhängig. Zugänge zu bestimmten Zielgruppen müssen über Netzwerkpartner/Akteurinnen und Akteure vor Ort (z.B. Träger der Behindertenhilfe oder Migrantenorganisationen) erschlossen werden.

Bewertung

Ein Vorteil gegenüber Einzelinterviews ist, dass durch den Austausch in der Gruppe Themen viel umfassender, vielfältiger und zum Teil kreativer besprochen werden, da sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gegenseitig inspirieren und motivieren, bestimmte Themen umfassender zu betrachten.

Finanzierungsansätze

Beratung

Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner aus der Behindertenhilfe können bei der Suche nach interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern behilflich sein.

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Literatur

Schäper, Sabine et al. (2016):
Inklusive Sozialplanung für Menschen im Alter. Ein Manual für die Planungspraxis. Kohlhammer, Stuttgart

Bürki, Rolf (2000):
Klimaänderung und Anpassungsprozesse im Wintertourismus. Publikation der Ostschweizerischen Geographischen Gesellschaft. Neue Folge, Heft 6, St. Gallen

Henseling, Christine / Hahn, Tobias / Nolting, Kathrin (2006):
Die Fokusgruppen-Methode als Instrument in der Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung. In: Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, Werkstatt-Bericht Nr. 82, Berlin

Przyborski, Aglaja / Wohlrab-Sahr, Monika (2008):
Qualitative Sozialforschung: Ein Arbeitsbuch. Wissenschaftsverlag, München

Schäper, Sabine (2016):
Bedürfnisse und Bedarfslagen von Menschen mit geistiger Behinderung im Alter. Anforderungen an die Sozial- und Teilhabeplanung. In: Müller, Sandra Verena; Gärtner, Claudia (Hrsg.): Lebensqualität im Alter Perspektiven für Menschen mit geistiger Behinderung und psychischen Erkrankungen. Springer Verlag, Wiesbaden